
Yangon – Shwe Dagon
An Neujahr besichtigten wir am Abend die Hauptsehenswürdigkeit von Yangon, die Shwe Dagon Pagode. Der Nordeingang wird von zwei vielleicht 10 Meter hohen Löwenstatuen bewacht und dahinter geht es eine lange Treppe hinauf, die die Neugier steigert denn von außen sieht man wenig.
Auf halber Strecke gibt es einige Klöster rund um das riesige Gelände. Mönche spielten dort Fußball. Ich hatte mir extra eine lange Hose angezogen, um nicht wieder zusätzlich ein Tuch tragen zu müssen. Die Dame an der Kasse erklärte mir aber etwas naserümpfend, dass meine Jeans viel zu eng sei und ich deshalb trotzdem ein Tuch darüber tragen müsse.
Drinn waren wir vom ersten Anblick überwältigt. Rund um die riesige goldene Pagode gibt es unmengen prunkvoller Tempel, die alle anders aussehen und zusammen unendlich viele Buddhas beherbergen und teilweise von seltsamen Figuren bewacht werden. Die bunten Blinklichter sind hier nicht ganz so üppig verteilt. Wir konnten uns an den prächtigen Templen kaum satt sehen.
Die Pagode selbst war in ein Baugerüst gehüllt, war aber trotzdem noch eindrucksvoll. Als wir so rumschlenderten, wurde Christian von einem kleinen Herrn angesprochen, der uns gern über das Gelände führen wollte. Wir gingen mit ihm. Er wollte zuerst wissen an welchem Tag wir geboren waren und führte uns dann an die Säulen unseres Geburtstages. Dort mussten wir 5 mal Wasser auf den Buddha kippen, drei mal auf den dazugehörigen Gott und drei mal auf das Tagestier, das bei mir ein Tiger und bei Christian eine Ratte ist.
Langsam ging die Sonne unter und alles wirkte noch viel prunkvoller. Viele Leute kamen an Neujahr zum Beten und saßen später auch einfach so überall in den Tempeln rum. Was bei Tag den Eindruck eines Museums machte, wurde bei Nacht zu einem Treffpunkt, an dem sich das Leben an diesem Feiertag abzuspielen schien. Rund um die Pagode wurden bei Einbruch der Dunkelheit Kerzen angezündet.
Unser Guide führte uns zu den Plätzen mit dem besten Blick. Er zeigte uns ein Wägelchen, dass dem Weihnachtsmann gehören könnte, mit dem Gold als Opfer in die Pagode gefahren wird und erklärte uns etwas über den Buddhismus in Myanmar. Er selbst sei zwei mal als Mönch in einem Kloster gewesen. Die meisten Leute hier leben nur eine begrenzte Zeit als Mönch, oft auch mehrmals, nur wenige für immer.
Er erklärte uns auch, dass die Autoscooterlichter um die Buddhafiguren dessen Karma darstellen sollten. Als es ganz dunkel war, kam man an manchen Stellen des riesigen Geländes kaum noch durch, weil überall betende Menschen auf dem Boden saßen.
Wieder auf der Straße bemerkten wir, dass noch immer Kleinlaster mit Familien angereist kamen um die Pagode zu besichtigen. Wir machten uns auf die Suche nach einem Abendessen und entdeckten ein weiteres Viertel, dass uns erstmal ziemlich düster vorkam. Allerdings ist die Straßenbeleuchtung in dieser Stadt einfach nur nicht so hell. In einer anscheinend dunklen Seitenstraße fanden wir einen Nachtmarkt mit allerlei Leckereien und kauften uns einen Rozi Burger. Auf der Suche nach einem Platz zum Essen fanden wir noch ein hübsches Cafe, in dem man Bücher lesen und kaufen konnte.
Auch in diesem Viertel hingen aus den oberen Stockwerken Seile mit Glocken und Tüten an der Straße, vermutlich für Bestellungen.