Sierra da Estrela – Nacht im Museum und so viele Felsen

Sierra da Estrela – Nacht im Museum und so viele Felsen

Nach ein paar Tagen in der Stadt wollten wir die herrliche Landschaft Portugals genießen und mieteten dafür ein Auto. So kamen wir in die abgelegenen Ecken der Sierra da Estrela. Erst durch idyllische Wälder führten und die Serpentinenstraßen immer weiter hinauf und entlang an tiefen Schluchten, bis das Gebirge weiter oben immer karger und die Aussicht immer weiter wurde. 

In Portugal gibt es viele alte Herrenhäuser und kleine Schlösschen, die als solche nicht mehr genutzt werden, stattdessen werden die Zimmer an Touristen vermietet, für uns ein Highlight. Wir fanden ein besonders schönes Exemplar in Manteigas und wunderten uns, ob wir hier tatsächlich übernachten könnten oder in einem Museum gelandet waren. Wir waren jedenfalls die einzigen Gäste. Über eine glatte Steintreppe erreichten wir unsere rustikalen Zimmer. Das modernste im Haus war der Billardtisch, den wir hinter einem geheimen Durchgang im Kaminzimmer entdeckten. Am Abend und auch beim Frühstück waren wir nie so richtig sicher, ob die Möbel zum draufsetzen oder nur zum Angucken gedacht waren. Zum Haus gehörte außerdem ein idyllischer Garten mit einem großen Pool und wir waren froh, dass wir bereits am frühen Nachmittag und nicht nur zum übernachten angekommen waren. 

Sonst gab es in Manteigas noch eine hübsche Kirche, eine schöne Aussicht und die entschleunigende Atmosphäre, wunderbar für diesen kurzen Zwischenstop.

Unser nächstes Ziel war das Dörfchen Monsanto, hoch oben auf einem anderen Berg, an dessen Fuß wir uns erstmal mit einem Kaffee auf die kurze Wanderung einstimmten.

Das Dorf liegt in Mitten riesiger Felsbrocken oder es liegen jede Menge riesige Felsbrocken im Dorf herum. Klar ist, die Felsen waren zuerst da, denn die Bewohner haben ihre Häuser einfach in diese Landschaft eingebaut. Mal ersetzt einer der Brocken eine ganze Hauswand, oder ragt in der Mitte eines Raumes als Tisch heraus. Manchmal wird der Flur eines Cafés plötzlich enger und man muss sich an einer Felsspitze vorbei quetschen. Und draußen führt ein Weg unter einem Stein hindurch. Oft sind die Häuser sogar kleiner als die Brocken. Die verwinkelten Gassen dazwischen sind hübsch dekoriert und haben kleine bepflanzte Gärtchen.  

Durch einen Olivenhain führt ein Wanderweg noch weiter auf den Berg hinauf zu einer Klosterruine, ein unwirklicher Pfad durch das karge Riesengeröll. Hier und da bilden die Felsen skurrile Strukturen, die wie Köpfe, Tiere oder Menschen aussehen. Die Gebäude der Ruine sind in dieser unwirklichen Landschaft kaum auszumachen. 

Oben wartete eine wahnsinns Aussicht, ein paar Ziegen und düstere Gewitterwolken auf uns. Gerade so schafften wir es vor dem ersten Schauer zurück ins Dorf.

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