Sabahs Westküste – ein paar Nasenaffen sind noch übrig

Sabahs Westküste – ein paar Nasenaffen sind noch übrig

Ich habe lang überlegt zwei Artikel über diese Gegend zu schreiben, einen über die schönen und seltsamen Dinge und einen über den traurigen Teil. Beides gehört aber irgendwie zusammen. So richtige Pläne hatten wir wie so oft nicht und dachten, wir fahren erstmal hin und werden schon was schönes finden. Bereits als wir aus den Bergen raus kamen, fiel uns auf dass der bunte Regenwald einer ganz anderen Vegetation wich. Kilometerweit gab es nur noch Ölpalmenplantagen oder garnichts mehr, dort wo die Böden durch den Anbau der Monokultur nichts mehr hergaben. Wo noch ein bischen Wald verblieben war, sahen wir oft bereits Bagger und Rauchschwaden.

An der Nordküste gibt es fast nur noch Plantagen. Das Bildungsniveau ist niedrig und die Einwohner sind vermutlich froh über die vielen Arbeitsplätze, die die Plantagen schaffen. Wegen einem kleinen Airbnb Zwischenfall wohnten wir letztendlich sogar auf einer Plantage.

Wir fuhren nach Kuala Penyu um eine Bootsfahrt auf dem Klias zu unternehmen. An den Ufern des braunen Flusses gibt es noch Regenwald, allerdings nur einen schmalen Streifen. Vermutlich wurde genau so viel übrig gelassen wie man für gewinnbringenden Tourismus benötigt. Vergisst man, wie es drum herum aussieht, war die Bootsfahrt großartig, allerdings mehr eine Abendveranstaltung. Gegen 16:30 sollten wir am Anleger sein, wo es auf einer großen Terrasse erstmal Kaffee gab. Es waren auch ziemlich viele Tourgruppen dort und wir dachten schon es sei zu voll.

Als wir dann auf die kleinen Boote verteilt wurden, verlief es sich aber wieder und wir begegneten nur ab und zu noch einem anderen Boot. Schon kurz hinter dem Anleger entdeckten wir den ersten Nasenaffen, der hoch oben im Baum saß und fraß. Das Boot hielt davor, sodass wir ihn in Ruhe beobachten konnten. Neben seiner Nase sah es auch ziemlich lustig aus, wenn er von Ast zu Ast hüpfte und dabei alle viere reglos hängen ließ. Außerdem passt sein weißer Schwanz auch garnicht zum restlichen roten Fell. Im laufe des Abends sahen wir noch drei Stück und einige andere Äffchen.

Vom Fluss aus gesehen war die Landschaft mit den vielen geheimnisvollen Seitenarmen und verwucherten Ufern auch sehr schön.

Bei Einbruch der Dämmerung ging es wieder zurück auf den Anleger zum Abendessen. Dort streunerten jetzt Katzenbabys herum.

Als es dunkel war, ging die Bootstour weiter, zum Glühwürmchen gucken, die ziemlich beeindruckend waren. Sie sammelten sich in riesigen Mengen in den Bäumen und blinkten mal wild durcheinander, manchmal alle gleichzeitig. Die Bäume sahen dadurch wie Weihnachtsbäume aus. Ab und zu kamen welche ins Boot. Für Fotos reichte ihr Licht leider nicht aus.

Auf der Suche, was es in der Gegend noch zu sehen gäbe, stießen wir am nächsten Tag auf ein kleines Naturschutzgebiet bei Beaufort, mit Plankenwegen durch einen Sumpf. Um dort hin zu kommen, fuhren wir wieder Kilometerweit durch Plantagen. Am Sumpf angekommen stellten wir fest, dass vom Supfgebiet nur noch das kleine Stück mit dem Plankenwegen übrig ist, vielleicht drei Quadratkilometer. Außerdem ist es durch die Plantagen auch nicht mehr sumpfig sondern ziemlich trocken. Die kurze Wanderung gefiel uns trotzdem und wir entdeckten riesige Schmetterlinge und winzige Vögel. Im Wald hörten wir die Affen durch die Bäume klettern, die Bäume waren aber zu dicht um welche zu sehen. An manchen Stellen waren Bäume in die Plankenwege gestürzt und wir mussten darüber klettern.

Am nächsten Tag führen wir weiter nach Papar und legten einen Strandtag ein. Dort gab es zur Abwechslung hohe Wellen aber leider keine Kokosnüsse.

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