
Paronella Park – Träume im Dschungel
Wazza aus dem Platypus Camp hatte uns zum Abschied seinen persönlichen Geheimtipp mitgegeben. Begeistert hatte er vom Paronella Park in Mena Creek erzählt. Wir waren neugierig.
Nach langer Fahrt durch endlose Zuckerrohrfelder erreichten wir den kleinen Parkplatz und sofort kam uns ein völlig übermütiger Mann mit großem Hut entgegen und erzählte uns wie unfassbar toll es sei, dass wir an diesen unfassbar großartigen Ort gefunden hätten. Unsere Stimmung schwankte zwischen neugierig, belustigt und verängstigt. Irgendwie riss er uns aber auch mit, denn wir merkten sofort dass er diesen Ort und das was er hier tut liebt, genauso wie der Erbauer José Paronella.
Der kam aus Spanien um in der Gegend seinen Lebensunterhalt bei der Zuckerrohrernte zu verdienen und kam dann auf die Idee einen größenwahnsinnigen Vergnügungspark im Dschungel zu errichten. Er baute sogar ein eigenes Kraftwerk, das die Anlage noch heute mit Strom versorgt. Eine unglaubliche Geschichte und ein unglaublicher Ort. Über 30 Jahre lang ein Highlight, das wohl jeder mal besuchen wollte und schon damals war es wohl ziemlich hart den ständigen Naturkatastrophen zu trotzen. Übrig sind davon nach Überschwemmungen und Stürmen nur die eindrucksvollen Ruinen, die seit den 90ern liebevoll von Mark restauriert und gepflegt werden.
Von dem kleinen Campingplatz kamen wir auf das viel tiefer liegende Parkgelände, das man wohl am besten als kitschig beschreiben kann. Eine lange Treppe führt durch den Dschungel zum Pool unter einem Wasserfall. Leider wohnt hier seit dem letzten Zyklon ein Krokodil.
Während die Hitze oben auf dem Platz kaum zu ertragen war, fanden wir unten ein erfrischendes Plätzchen, fast eine andere Klimazone. Schatten findet man im Bambuswald. Schmale Pfade führten zu kleinen Wasserfällen und alles ist halb von Dschungel überwuchert. Eine lange gerade Allee führt zwischen hohen Kaori Bäumen durch den Park.
Nach Einbruch der Dunkelheit gab Mark eine Nachtführung, und erzählte von seiner Arbeit, wie er den Park zufällig entdeckt und beschlossen hatte freizulegen. Regelmäßig werden Teile wieder von Zyklonen zerstört. Wir bekamen Taschenlampen mit ganz schwachem Licht, in dem der Park noch märchenhafter wirkte. An der Führung nahm auch ein älteres Paar teil, die sich hier kennengelernt hatten, als der Park noch geöffnet hatte.
Zum Abschluss wurde für einige Minuten wurde der Springbrunnen vor dem Badehaus illuminiert und von einer Melodie aus Miyasakis Castle in the Sky begleitet, wofür der Park zum teil als Vorbild diente.
Zum Abschied bekamen wir ein kleines Säckchen mit Mauerstückchen und dem Hinweis, dass wir unsere Träume verwirklichen sollen.
Am nächsten Tag war es Zeit unser Auto abzugeben. Mit dem Bus ging es anschließend weiter nach Holloways Beach, wo wir die letzte Nacht verbringen wollten, Unsere Vermieterin war auch hier wieder nicht zu Hause, hatte sich aber auch die Show mit dem Schlüssel gespart, die Tür war einfach offen. Unser gemütliches Zimmer lag direkt am Pool und in der Küche gab es einen großen grünen Frosch.
Zwischendurch kam die Nachbarin und fragte, ob wir etwas brauchten, wir fragten sie nach der nächsten Pizzeria. Sie erklärte uns den Weg, meinte aber, dass es eigentlich zu weit sei ohne Auto und ob sie uns nicht fahren sollte. Wir wollten gern einen Spaziergang machen, also nahmen wir den weiten weiten Weg von ca 500 Metern trotzdem zu Fuß auf uns.