Mljet und Ston – Kiefern im Sturm

Mljet und Ston – Kiefern im Sturm

Vor Dubrovnik liegt das Inselchen Mljet. Die Überfahrt mit der Fähre dauerte nur eine Stunde und das Wasser war so ruhig, als würde man über einen kleinen See fahren. Wir suchten uns einen Platz ganz vorn und konnten schon bald die Insel als lange, grünen Hügelkette im Meer ausmachen. 

Ganz an der südlichen Spitze liegt Saplunara, ein verträumtes Dörfchen mit einer Hand voll Unterkünften. Unsere liegt direkt in einer kleinen Bucht.

Die Insel ist ein komplett mit Pinienwäldern bewachsener Hügel mit einer Straße außen rum. Je nachdem ob wir auf der Ost- oder auf der Westseite entlang fuhren, konnten wir entweder nur italienisches oder nur kroatisches Radio hören. Ab und an kamen wir durch eines der winzigen idyllischen Dörfer.

In der Unterkunft angekommen hatten wir erstmal Hunger und fanden zwischen den Terrassen und Treppen der übereinander liegenden Zimmer das Hotelrestaurant. Eigentlich nur eine große, mit Weinreben bewachsene Terrasse über der Bucht, mit einem großen gemauerten Grill in der Ecke. Zeit für gegrillten Fisch. Unten am Strand reparierte ein älterer Mann seine Fischernetze.

Und dann? Zeit für ein Bad im Meer. Das Wasser war so klar, dass wir selbst an den tieferen Stellen bis zum Grund sehen konnten, und so ruhig wie in einer Badewanne. Bunte Fische waren zwischen großen Steinen unterwegs. Für Kroatien eine Seltenheit, hier gibt es sogar Sandstrand.

Am Abend zog in der Ferne ein Gewitter auf und wir konnten das Naturschauspiel von der Terrasse beobachten, wo nun nur ein leichter Wind aufgezogen war.

Wir hatten in dieser kiefernbewachsenen Bucht den perfekten Ort für ein paar Strandtage gefunden. 

Doch natürlich gibt es auf Mljet noch andere tolle Orte. Am anderen Ende, im Norden liegt das Städtchen Pomena, hier geht es eher touristisch zu, der Ort besteht eigentlich nur aus Hotels und Restaurants, liegt aber im Nationalpark, dessen Kiefernwälder noch dichter sind als die auf unserer Seite.

Im Wald liegen die beiden Salzseen und in der Mitte des Größeren gibt es eine kleine Insel mit Kloster. Weil schon wieder ein Sturm angekündigt war, gab es leider kein Boot, das uns auf die Insel gebracht hätte. Am Ufer entdeckten wir ein Fischrestaurant und einen idyllischen Wanderweg, der uns am See entlang vorbei an kleinen Häuschen mit herrlichen, liebevoll bepflanzten Gärtchen, Palmen und Kakteen führte. Der Wald ist hier so dicht, dass man vom Weg den Himmel nicht sehen kann.

Nach ein paar Tagen verließen wir die Insel wieder. Die Fähre ging so früh, dass wir keine Zeit zum Frühstücken hatten. Das holten wir in Ston, dem nächste Dorf am Fähranleger, nach. Der Ort hat einen kleinen Parkplatz am Eingang und ist ansonsten autofrei. Der kleine Platz auf dem wir ein Cafe fanden, war so einladend, dass wir noch etwas bleiben wollten. Die steile Festungsmauer, hoch oben auf dem Berg, kann man schon aus der Ferne sehen. Dort stiegen wir natürlich hoch. Die Mauer ist so schmal, dass keine entgegenkommenden Personen aneinander vorbei kommen, dazu gibt es ab und an Holzplattformen zum ausweichen. Von oben hatten wir einen tollen Blick, auf die Salinen im Meer und die alten Steinhäuschen und bunt bewachsenen Gässchen der Stadt. Durch die ließen wir uns anschließend noch Weile treiben. 

Passend gegen Mittag entdeckten wir eine verwinkelte, mit Blumen überwucherte Gasse mit Restaurants. In einem von Weinreben überdachten Innenhof stärkten wir uns mit Muscheln, Krabben und Tintenfisch Risotto, bevor wir weiter Richtung Norden fuhren.

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