Melaka – die Hauptstadt des bunten lustigen Chaos

Melaka – die Hauptstadt des bunten lustigen Chaos

Wenn man Melaka mit nur einem Wort beschreiben müsste, dann wäre das “lustig”. Wir kamen erst Abends mit dem Bus an, waren schon ziemlich müde hatten aber Hunger und am Wochenende sollte es hier einen Nachtmarkt geben, den Jonker Walk. Wir dachten das sei der beste Ort zum Abendessen. Kaum bogen wir um die Ecke waren wir wieder wach und sehr verwundert. Dieser Markt ist einfach anders. Auf einer schmalen Straße in der Altstadt sind wild durcheinander Stände aufgebaut. Es gibt natürlich Souveniers, Spielzeug und Kleidung, dazwischen aber auch Haushaltswaren mit Vorführung, Duschköpfe, innovative Putzlappen aus Deutschland, Spülmittel, Superkleber. Der Markt fühlte sich etwa so an, als würde man ab und zu in einen Shopping Kanal zappen, dann in einer Kochshow landen und als nächstes bei bunter Werbung. Wir aßen nur eine kleine Auswahl, Takoyaki, gedämpfte Dim Sum, Otak im Pandanusblatt, Omelett, Minieier mit Würstchen am Spieß, und wunderten uns, dass wir plötzlich gar keinen Hunger mehr hatten auf die wahnsinnig vielen anderen Dinge die es hier noch gab.

Einkaufen und Essen ist aber nicht alles, womit man sich auf dem Jonker Walk die Zeit vertreiben kann. In den Häusern hinter den Ständen probte ein Orchester und ein paar Meter weiter gab es Linedance zu chinesischer Musik. Mittendrin, wo die Straße ein bischen breiter ist gibt es eine riesige Bühne für Karaoke mit jeder Menge Zuschauerplätzen. Vor allem sangen ältere Leute Schlager, und tanzten auch bemerkenswert rüstig dazu.

Der Markt hatte ein bischen die Atmosphäre eines Dorffestes, spiegelt aber gleichzeitig auch etwas die Geschichte der Stadt wieder, hier gab es schon immer alles, denn lange war Melaka der wichtigste Handelsplatz in Asien.

Als wir uns die kleine Altstadt bei Tageslicht anschauten wunderten wir uns auch über die Architektur bei vielen Häusern kann man nicht erkennen ob die Bauherren Chinesen oder Portugiesen waren. Melaka hatte viele Besatzer, die Chinesen, die Portugiesen, die Holländer und die Engländer. Jeder hat etwas zurück gelassen was der Stadt einen symphatischen, völlig chaotischen Charakter gibt. Melaka ist einfach nur lustig und man fragt sich mindestens ein mal pro Stunde, Ist das euer Ernst?

Auf der anderen Flusseite hatte jeder seine Sehenswürdigkeiten hinterlassen. Wir besichtigten den Sultanspalast, aus der Zeit, als Melaka noch ein Dschungeldorf war und die Reste der Portugiesischen Festung A Famosa mit den Ruinen der St. Pauls Kirche, die älteste Kirche in Südostasien. Mittendrin liegt ein Holländischer Friedhof und ein paar Meter weiter das von den Holländern gebaute Stadthuis. Dort erfuhren wir viel über die Geschichte der Stadt, z.B. dass die Portugiesen sich hinterhältig eine chinesische Dschunke ausgeliehen hatten um die Stadt zu erobern. Zwischen den Sehenswürdigkeiten fuhren zahllose bunte Fahrradrikschas, völlig zugehängt mit Kuscheltieren und lauter Musik, Touristen spazieren.

Als wir gegen Abend noch mal in die Stadt gingen, sahen wir vom Weiten den Verkehrskreisel bei Dunkelheit und fragten uns, warum der so bunt beleuchtet ist und so laute Musik dort läuft, außerdem schien dort Stau zu sein. Als wir näher kamen, entdeckten wir dass es die Fahrradrikschas waren, die den ganzen Kreisel vereinnahmt hatten um eine große Fahrradrikschaparty zu feiern. Im Rest der Innenstadt sah es genauso aus.

Eigentlich wollten wir eine Bootstour machen, entdeckte aber auf dem Weg dort hin wieder etwas seltsames. War es ein Freefalltower einfach in der Stadt? Nein, eine Aussichtsplattform, die einen unten abholt und mit ein paar Umdrehungen nach oben fährt. Von oben sahen wir das ganze Fahrradrikschaausmaß und die ganze schöne Stadt.

Auch die Bootsfahrt war ziemlich lustig. Die alten Häuser am Fluss, in denen sich Hostels und Bars befinden sind mit Graffitties dekoriert und abends bunt beleuchtet. Die Brücken sind unglaublich kitschig und es gibt eine lustige bunte Bahn, die in die äußeren Stadtviertel fährt.   

Natürlich haben wir auch hier die lokale Spezialität probiert. Chicken Riceball. Ein halbes Hähnchen mit kleinen runden Reisbällchen. Außerdem hat uns unser Vermieter mehrmals täglich empfohlen beim Chicken Tandoori um die Ecke zu essen. Dort war so viel los wie in einem großen Foodcourt und die drei Tandooriöfen wurden im Sekundentakt bestückt.   

Außerdem fanden wir ein lustiges Cafe, in dem es Musik von Kassette gab.  

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