Mekong Delta – fruchtbares Land

Mekong Delta – fruchtbares Land

Von Saigon ist es nicht weit zum Mekong Delta. Mit dem Taxi dauerte es zwar über zwei Stunden, davon brauchten wir aber die meiste Zeit um diese völlig verstopfte Stadt zu verlassen. Kaum aus der Stadt draußen besteht die Landschaft schon überwiegend aus Flüssen und Brücken. 

In Cai Be stiegen ich mit meinem Guide, der witziger Weise auch Toan hieß in ein kleines Boot um. Wir fuhren einen breiten Mekong Arm entlang über einen troubeligen Mark auf dem alles mögliche von Booten herunter verkauft wurde. Einige der großen Boote waren so schwer beladen, dass sie sich kaum über Wasser hielten. Viele waren bis unters Dach mit Obst gefüllt, immer nur eine Sorte und an einer langen Stange war ein Stück davon aufgehängt, sodass man von weitem sehen konnte was es gab. Die meisten Händler scheinen mit ihren Familien auf dem Boot zu leben. Man konnte das natürlich an der Fernsehantenne erkennen.  

Dann ging es weiter über noch breitere Gewässer, auf denen ich stellenweise das andere Ufer nicht sehen konnte. Die Bebauung wechselte zwischen ärmlichen Hütten, Booten und Industriegebäuden.

Schließlich hielten wir in einem kleinen Dorf mit Kirche, wo uns ein schmaler schmuddeliger Gang in den Ort führte. In den schmalen Gässchen hatten alle Häuser kleine Vorgärten mit jeder Menge Obstbäumen, häufig Jackfruit oder Sternfrüchte, blühenden Pflanzen und duftenden Kräutern. Plötzlich änderte sich der Geruch in ziemlich ekelhaft, wir standen vor einer riesigen Villa gegenüber einer Fabrikhalle. Hier wohnt der Fischsoßenfabrikant, einer der reichsten Männer des Landes. 

Wir besichtigten eine Kokosbonbonfabrik, wo ich die ganze Produktion in Handarbeit bestaunen konnte. Bei jedem Produktionsschritt schnappte mir Toan ein Stück zu probieren vom Band. Außerdem wurde auf dem Gelände auch Reisschnaps gebrannt, etwas professioneller als im Dschungel und ich durfte verschiedene Probieren. Am besten schmeckte mir erstaunlicherweise der mit eingelegter Schlange. Anschließend konnte ich noch zusehen, wie Reispapier über Wasserdampf hergestellt wird. Auf großen Holzgestellen wurden die Fladen dann im Hof getrocknet.

Mein Favorit hier waren die Puffreissüßigkeiten, die in Sand aus dem Mekong über offenem Feuer gepufft, und anschließend mit Schokolade und anderen leckeren Sachen überzogen werden. Dazu gab es einen leckeren grünen Tee.

Durch einen Garten hinter der Fabrik kamen wir zurück zum Boot und fuhren durch schmälere Seitenarme weiter. Am Ufer fuhr ab und zu ein Moped auf den bunt bewachsenen Wegen vorbei und an einer Reisfabrik konnte ich beobachten wie der frisch geerntete Reis auf einer Seite rein kam und die abgepackten Säcke auf der anderen raus. Die Reisschalen wurden zum heizen wieder von den Bauern abgeholt. 

Wir unternahmen einem Spaziergang auf einem der schmalen Uferpfade zwischen Bananen- und Kokospalmen und Jackfruit und Sternfrucht mit riesigen Früchten. Der Pfad führte an der Rückseite der Häuser entlang, direkt an den hübschen Gärten mit Tieren und üppigen Gemüsebeeten. In jedem Garten gibt es einen kleinen Schrein. 

Schließlich kamen wir an einer Ziegelei vorbei, in der die Reisschalen aus der Fabrik verwendet wurden um die Ziegel zu brennen. Das brennen dauert 30 Tage, anschließend müssen die Steine noch 10 Tage auskühlen, bevor sie aus dem Ofen genommen werden können, deshalb gibt es in der Landschaft mehrere der Kuppelförmigen Öfen. Wie überall lief auch in der Zigelei der Fernseher. 

In einem alten Bauernhaus, das leider etwas touristisch war, machten wir einen Stop zum Mittagessen. Wir bekamen Fisch, Ananas und Kräuter und einen großen Teller Reispapier um das ganze darin einzuwickeln.

Auf dem Rückweg fuhren wir durch schmale Kanäle mit dschungeligen Ufern und hübschen Brückchen.

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