
Kuching – das heißt Katze
Und davon gibt es in Kuching jede Menge. Wir wohnten auf der falschen Flussseite in einem Vorort der aus schicken Holzhäusern besteht.
Unser Vermieter versorgte uns erstmal mit einer lokalen Spezialität, gekochte Gerstenkörner mit kaltem Fruchtsaft zur Erfrischung. Dann erklärte er uns wie wir ins Stadtzentrum kämen, das eigentlich nur ein paar hundert Meter entfernt war. Gleich die Straße runter gab es einen kleinen Fähranleger mit einem wackeligen Holzboot. Als wir ankamen, kam es gerade vom anderen Ufer. Am Anleger saß ständig jemand und angelte. Das Boot fuhr los, wenn mindestens sechs Leute drin saßen und während wir warteten kroch neben uns ein großer Waran ans Ufer.
Im Zentrum angekommen entdeckten wir erstmal jede Menge Graffittis und einen Verkehrskreisel mit Katzenstatuen. Die meisten Straßen bestehen aus schönen alten Kolonialhäusern, viele könnten allerdings einen neuen Anstrich gebrauchen. Dazwischen gibt es schöne Moscheen und am Fluss ein Gebäude, das ein bischen aussieht wie ein Zirkuszelt in gold. In der Indiastreet und in Chinatown sind die Häuser klein und ganz bunt. Leider werden die Marktstände dort sehr früh abgebaut, sodass Abends nicht mehr viel los ist. Direkt am Kätzchenkreisel gibt es einen chinesischen Seafood Foodcourt, wo wir ein leckeres Abendessen fanden.
Außerdem ist Kuching für Laksa berühmt, die wir an einem anderen Abend probierten. Auf der Karte standen 5 Sorten, wir konnten uns kaum entscheiden. Eine andere Spezialität sind bunte Kuchen, meistens gestreift.
Abends spielt sich das Leben am Fluss ab, zwischen vielen kleinen Essens- und Souvinierständen. An der Fußgängerbrücke gibt es einen Springbrunnen mit bunten Fontänen und Laser Show jeder Abend.
Rund um Kuching gibt es auch einiges zu sehen. Wir versuchten zwei mal unser Glück im Semmenggoh Park, wo ausgewilderte Orang Utans leben. Zwei mal am Tag gibt es eine Fütterung. Im strömenden Regen liefen wir durch den Dschungel um die Tiere beim fressen zu beobachten. Leider tauchten sie nicht auf, denn sie finden noch genug Futter im Wald. Für die Tiere ist das natürlich besser, für uns nur etwas schade. Auch am Nachmittag bei Sonnenschein hatten wir kein Glück. Im Park gibt es auch ein riesiges Krokodil, zum Glück in einem Käfig. Dem wären wir nicht gern im Dschungel begegnet.
Spannender war es in Annah Rais, ein traditionelles Dorf. Zur Begrüßung bekamen wir ein Glas Reiswein und konnten zusehen, wie mit einem dicken Baumstamm Zuckerrohr ausgepresst wird. Christian probierte es auch selbst aus. Ich fand es sah zu gefährlich aus, wie die Frau das Rohr mit der Hand unter dem Stamm wendete.
Im Headhouse werden noch die Trophäen der Kopfjäger aufbewahrt. Mit stangenweise Zigaretten die unter dem Käfig auf einem Teller gestapelt werden, versuchen die Dorfbewohner ihre ehemaligen Besitzer zu besänftigen.
Das Dorf ist aber kein Museum, die Leute leben einfach dort und verkaufen was sie für sich selbst produzieren auch an Touristen. Der größte Teil des Dorfes steht auf Stelzen und die Holzhäuser sind über Bambusböden miteinander verbunden. Dazwischen werden aber auch moderne Häuser aus Beton gebaut. Pfeffer, Papaya und Kakao wachsen mitten im Dorf. Auf großen Matten wurden Pfeffer und Gerste getrocknet. Hier und da saßen die Leute auf ihren Terrassen und kochten. In einem Feuer wurde Suppe im Bambusrohr gekocht. Und es gab Früchte, die wir noch nie zuvor gesehen hatten.
Wir probierten alles. In einem der Holzhäuser bekamen wir ein Mittagessen, Bambus mit Dschungelgemüse, Fisch und verschiedene Pilze und ein Bambusrohr mit Hühnersuppe drin.