Istanbul – Abstecher nach Asien und das andere Ufer des goldenen Horn

Istanbul – Abstecher nach Asien und das andere Ufer des goldenen Horn

Eigentlich muss man gar nicht Schlange stehen, um den Zauber Istanbuls zu erleben, es genügt auch völlig, durch die Gassen zu schlendern, nicht nur in der Altstadt. Wir überquerten das goldene Horn über die Galatbrücke, in die neueren Stadtviertel.

Das Gewässer wird seinem Namen auf jeden Fall gerecht, der bezieht sich wohl auf den Anblick der Altstadt, den man von hier und vom Wasser aus hat. Die Restaurantboote am Ufer sind sicher neuer, aber schmiegen sich fabelhaft ins Bild, von dem die Süleymaniye Moschee auf dem Hügel das obere Ende ziert. Diese Altstadt ist einfach wunderschön. 

Die Brücke hat zwei Stockwerke, das obere, mit der Aussicht, teilt man sich mit hunderten Anglern, einer am anderen, die ganze Brücke entlang. Im unteren Stockwerk wird der Fang auf einer Restaurantmeile frisch als Balik Ekmek serviert, gegrillt, rein ins geröstete Brot, etwas Salat und Zwiebel dazu, fertig, lecker. Die Aussicht gibt es natürlich auch zum Essen dazu, nur hier unten in gestreift, von den zahllosen Angelschnüren.

Aber nicht nur hier gibt es Fisch, zahllose Stände in der Gegend haben ein Fischbrötchen im Angebot oder den Fang in ausgenommen für zu Hause. Außerdem sind gegrillte Muscheln beliebt, einzeln auf die Hand   

Schauen wir uns das Treiben doch mal von oben an, ein paar schmale verwinkelte Gassen weiter, steht der Galataturm, dessen imposante Spitze man schon von weither sieht. Lange war der Turm das höchste Gebäude der Stadt. Oh, Schlange. Aber kürzer als wir mittlerweile gewohnt waren, und bald schon staunten wir über den Rundumblick und die Aussicht von der höchsten Galerie. In den steilen Gassen am Fuß des Turmes geht es etwas ruhiger zu als auf der anderen Seite des Goldenen Horns, kleine Galerien, Geschäfte für Hamambedarf und Kunsthandwerk und einfache Cafés, vor denen hauptsächlich Einheimische sitzen, prägen das Bild.  

Weiter im Süden wird die Stadt immer moderner und nach und nach prägen häßliche Blocks und breite Straßen das Bild, dennoch fanden wir die Gegend um den Taksim Platz, der selbst auch wahnsinnig häßlich ist, interessant. Gegen Abend grillen hier Familien und Schlangen bilden sich an den kleinen Döner Imbissen mit den überdimensionalen Spießen. Dazwischen tuckert völlig überfüllt die alte Straßenbahn mit winzigen, einzelnen Wagen. Wer nicht mehr rein passt, fährt auf dem Trittbrett. 

Und dann gibt es ja noch die andere Seite des Bosporus, wir nahmen eine der zahllosen Fähren, eine kurze Fahrt, und schon waren wir in Asien. Nicht nur formal, hier ist alles ganz anders. Die Leute sind traditioneller gekleidet, der Verkehr hat kein System und es herrscht eine völlig andere Atmosphäre als auf der anderen Seite. 

Kurz vor Sonnenuntergang suchten wir uns einen Platz auf der breiten Treppe am Ufer, mit Ausblick auf die europäische Skyline. Auf mehreren Kilometern sind die Stufen mit weichen Kissen bedeckt und alle paar hundert Meter serviert ein kleiner Stand Tee.

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