Huanglong – gelber Drache

Huanglong – gelber Drache

Am Morgen wurden wir von unserem Taxifahrer abgeholt, eigentlich sollte er uns zum Nationalpark Hunanglong bringen, aber er hatte andere Pläne und wollte uns einiges zeigen. So fuhren wir eine Weile durchs Gebirge, mit unglaublichen Aussichten und hielten an der ein oder anderen Stelle, wo es besonders spektakulär war. Bald gab es fast keine Vegetation mehr und nur hier und da fraßen noch Yaks an den kargen Büschen. Stellenweise lag hoher Schnee.  An einer Steilen Stelle bekamen wir Gebetszettel um sie in die Luft zu werfen, weil das Glück bringt.

Etwas später kamen wir an einem Dorf vorbei, das bei dem Erdbeben 2008 zerstört und danach verlassen wurde. Die Zerstörung an den Gebäuden und die verbogenen Träger der Häuser ließen uns ein Bild vom Ausmaß dieses schrecklichen Ereignisses machen.

Im Nationalpark angekommen, fuhren wir erstmal mit der Seilbahn nach oben um dann den Plankenweg zurück nach unten zu laufen. Oben fiel uns das Laufen schwer, denn die Luft war wieder etwas dünner. Auf dem Weg saß eine Gruppe Koreaner im Kreis, die eine Sauerstoffflasche wie einen Joint herum reichten.

Ganz oben im Park befindet sich ein wunderschöner gelber Tempel, der mit gelben Drachen verziert ist. Der Tempel des gelben Drachen, eingebettet in diese surreale Landschaft aus Kalksteinbecken, die sich den Berg hinunter aneinander reihen, und schneebedeckten Bergen. Die Pools waren wegen der Jahreszeit leider nicht ganz so blau gefüllt wie sonst aber dennoch beeindruckend.

Auf dem Weg nach unten kamen uns schmächtige Männer entgegen, die auf dem Rücken Gestelle mit Backsteinen trugen und diese ab und zu auf einem Stock abstellten. Für uns unfassbar, denn wir konnten uns bei dem wenigen Sauerstoff gerade selbst und bergab auf den Beinen halten.

Hier lernten wir auch das Wort „Ausländer“ auf Chinesisch, als wir wieder selbst zur Attraktion wurden. „Laowai“ brüllte ein Mann, zeigte mit dem Finger auf uns und holte hektisch seine Kamera heraus.

Unten angekommen erwartete uns schon der Taxifahrer und fragte, ob wir später zu ihm zum Abendessen kommen wollten. Klar wollten wir. Zuerst fuhr er uns aber noch in eine Apotheke für traditionelle chinesische Medizin, weil wir uns etwas erkältet hatten. Dort gab es eingelegte Rehkitze für die Potenz und seltsame weiße Samen die zerkaut gegen den Husten helfen sollten. Im Hotel bemerkten wir, dass wir uns hier oben außerdem einen ziemlichen Sonnenbrand zugelegt hatten.    

Auf dem Weg zum Taxifahrer konnten wir noch die alte Stadtmauer von Songpan bewundern. Außerdem fuhr er mit uns in ein Tal, wo er gerade ein neues Haus mit Ferienwohnungen baute und zeigte uns die Baustelle in dieser fremdartigen von kargen Bergen eingerahmten Landschaft.

Sein Haus lag etwas außerhalb von Songpan und war mit bunten, etwas vom Wetter angegriffenen Ornamenten verziert. Drin gab es eine Couch und viele viele Teppiche. Wir lernten seine Tochter und die Oma kennen und bekamen ein Festmal serviert. Hauptsächlich gab es frisches Yakfleisch, auch Innereien und Zunge, unglaublich lecker zubereitet und natürlich Gemüse.

Eine Herausforderung war der tibetische Buttertee, der wir als Nachtisch serviert bekamen. Der Tee aus Getreide, in dem auch noch ein Bodensatz Getreide zum mittrinken bleibt, wird mit einem großen Stück Yakbutter angereichert. Eigentlich ein reichhaltiges Frühstück für anstrengende Tage im Hochgebirge, wir waren leider viel zu vollgestopft um dieses traditionalle Gericht genießen zu können. 

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