
Ho-Chi-Minh-City – Schildkrötenteich und Wiedervereinigungspalast
Da gerade das Tet Fest, das Vietnamesische Neujahr zu Ende war, waren noch die Straßen bunt geschmückt und Leute transportierten Orangenbäume auf ihren Mopeds, die nach dem Fest aufgestellt werden.
Wir entdeckten einen interessanten Straßenmarkt, wo es auch wieder alles zu kaufen gibt, was man braucht. Besonders interessant fanden wir die zahllosen verschiedenen Reissorten.
Hinter dem Markt beginnt das Büroviertel, wo gerade Mittagspausenzeit war. Ältere Frauen hatten überall ihre Miniküchen aufgebaut, die sie auf einer Bambusstange mit zwei flachen Körben transportierten, Plastikhöckerchen, Plastikschüsseln, Suppe und Wasser. Fertig ist das Restaurant. Nach dem Essen wird das Geschirr kurz über dem Rinnstein ausgespühlt. Ein Kontrast zu den schicken neuen Hochhäusern. An den allgegenwärtigen Gestank der beliebten Fischsoße mussten wir uns erst gewöhnen.
Etwas weiter am Fluss werden die Kontraste der Stadt noch deutlicher. Auf unserer Seite gab es die schicken Hochhäuser und Anlegestellen für Touristenboote, auf der anderen Seite schwimmen ärmliche Hausboote. Dahinter erstrecken sich Felder und Reklametafeln und in der Ferne Wohnhochhäuser. Auf dem Saigon schwimmen überall Wasserpflanzen, die dort angebaut werden. Schwer beladene Boote fahren den Fluss entlang.
Zum Mittag lernten wir den Umgang mit Chillis und Suppen, garnicht so einfach. Zu meiner Bun Bo Hue bekam ich neben dem Kräuterteller ein Schälchen Chillis in winzigen Stückchen und dachte mir, rein damit. Leider schaffte ich es danach nur noch die Hälfte der eigentlich mal leckeren Suppe zu essen und musste dabei etwas weinen.
Nach dem Essen gingen wir zu Wiedervereinigungspalast weil wird dort auf etwas Schatten und vielleicht sogar die ein oder andere Klimaanlage hofften. Der Palast ist von einem schönen Garten Umgeben und drin konnten wir auf vier Stockwerken Büros und Sitzungsräume mit witzigen Möbeln aus den 60ern und 70ern besichtigen. Auf dem Dach gibt es einen Hubschrauber und eine tolle Aussicht auf dem Garten.
Von dort ging es zum Abschluss in den Keller, der vor Allem aus schmalen, verworrenen Gängen besteht. Hier befinden sich Bunker, mit Aufenthaltsräumen und Büros, einer riesigen Waffenkammer und Schalträumen. Alles grau in grau.
In der Stadt entdeckten wir auch eine kleine Kirche an einem Verkehrskreisel und das kleine Theater.
Eigentlich wollten wir uns nun am Schildkrötenteich ausruhen. Das klang nach Entspannung von der troubeligen Stadt, also besorgten wir uns ein paar Snacks und machten uns auf den Weg. Der Name war aber etwas irreführend. Der Schildkrötenteich ist ein großer Springbrunnen in einem Verkehrskreisel. Egal, da wir schon mal hier waren, mischten wir uns mit unseren Snacks unter die anderen Leute, die mit ihren Snacks auf dem Bauwerk saßen.
Später verlief der Weg zum Restaurant viel leichter als am Abend vorher, sodass wir uns auf die vielen Dinge konzentrieren konnten, die sich an der Hauptstraße abspielen. Es gab so viel auf dem Gehsteig zu sehen. Busfahrer hatten sich Hängematten gespannt und an kleinen Tischen wurden gespielt. Beim Essen kamen ständig Verkäufer mit Kaugummis, Kosmetik, Losen,.. Leider waren auch Kinder dabei. Auf dem Heimweg, als alle Essensreste mit Fischsoße im Rinnstein gelandet waren, entdeckten wir eine riesige Ratte, so groß wie eine Katze über die Straße huschen.
Am nächsten morgen ging es weiter nach Hanoi, aber vorher gönnten wir uns noch ein vietnamesischen Frühstück, Pho Bo. Nudelsuppe zu jeder Tageszeit essen zu können, großartig.
Am Flughafen stellten wir wieder fest, dass der wirklich mitten in der Stadt ist. Hütten stehen teilweise so nah an der Startbahn, dass wir befürchteten, sie würden hinter uns das Dach verlieren.