Ho-Chi-Minh-City – how to – Straße überqueren, Kaffee trinken und Einkaufen in Vietnam

Ho-Chi-Minh-City – how to – Straße überqueren, Kaffee trinken und Einkaufen in Vietnam

Am Flughafen angekommen, versorgten wir uns erstmal mit 3 Mio Dong, also 100€, ein ziemlich dicker Geldstapel. Am Ausgang empfing uns die schwüle, warme Stadtluft auf einem mit Palmen bewachsener Platz. Kaum im Taxi wunderten wir uns sehr denn anscheinend liegt der Flughafen  mitten in der Stadt. 

Die zweite Verwunderung: hier muss gerade eine Veranstaltung stattfinden, irgendwas mit Mopeds, denn aus allen Winkeln kamen tausende davon, 10 oder 20 nebeneinander und fädelten sich irgendwie in großem Gewühl auf andere Straßen. 

Später lernten wir, so sieht der Feierabendverkehr in Saigon aus und allen anderen vietnamesischen Städten.  

Um unser Hotel spielte sich das Leben auf den Gehwegen ab. Leute in Anzügen gönnten sich einen Snack zum Feierabend auf winzigen Kinderplastikhockern, Suppe und Bier. Hier und da gibt es auch Tischgrills. Auf der anderen Straßenseite gibt es auf dem Gehweg Massagestudios, die aus einer Matte auf dem Boden bestehen und ein paar Schröpfgläsern. 

Etwas überfordert mit der Hitze hatten wir noch keine Lust auf Abendessen, wollten aber gern nach dem langen Flug noch einen kleinen Spaziergang machen und irgendwo was trinken. Das stellte sich als garnicht so einfach heraus. Wir kamen an eine breite Straße, wo sich auch wieder mindestens 20 Motorräder nebeneinander eine Spur teilten und sahen auf der anderen Straßenseite ein Restaurant, das uns gefiel. Aber wie sollten wir nur dort hin kommen? Wir gingen an der Straße entlang, Leute lagen auf ihren Mopeds und ruhten sich aus, einige hatten Hängematten zwischen einem Moped und einem Laternenpfahl gespannt. Wahrscheinlich Motorradtaxis, denn sie schienen auf irgendwas zu warten. Nach 500 Metern, die sich in der Hitze wirklich weit anfühlten, erreichten wir eine Ampel. Das schien uns ein guter Platz zum Straße überqueren. Die anderen Verkehrsteilnehmer sahen das allerdings anders, scheinbar war die Ampel nur Dekoration. Wir entdeckten eine Einheimische, die die Straße überquerte, völlig unbeirrt. Schnell liefen wir neben ihr her, hatten aber Todesangst.     

Das Restaurant hatte auch winzigen Plastikhocker, zwar mit Lehne, aber winzig. Als wir ein Bier bestellten bekamen wir ein Angebot für 12, dafür waren wir dann aber doch zu müde.   

Am nächsten Tag sahen wir uns die Innenstadt an, schön ist Saigon nicht, aber interessant. Erstmal brauchten wir Kaffee, kein Problem denn Vietnam ist ja für seine Kaffeekultur bekannt. Wir wussten allerdings noch nicht, wie die so aussieht. Wir suchten uns einen hübschen Laden aus, der scheinbar nur Kaffee verkaufte, bestellten zum mitnehmen und wunderten uns bald. Wir wurden gebeten uns zu setzen und bekamen einen grünen Tee während wir auf den Kaffee warteten. 

Der Kaffee wird auf ein kleines Sieb gegeben, festgedrückt, auf ein Glas gestellt und dann mit heißem Wasser übergossen. Sehr sehr langsam tropft er dann auf die kalte, dicke Kondensmilch und am Ende kann man Eis rein tun. Ein fantastisches Getränk, nur zum mitnehmen macht es eigentlich garkeinen Sinn.

Wach zogen wir weiter zum Ben Tanh Markt, dazu mussten wir über einen Kreisel, Straße überqueren auf dem nächsten Level.

Das Konzept Supermarkt hat Vietnam noch noch nicht erreicht und in der riesigen Markthalle gibt es alles für den täglichen Bedarf, Kleidung, Haushaltswaren, Gewürze, Obst und lebende Fische. In der Fleischabteilung verjagte uns der Geruch, auch wenn die Schweinehälften und Innerreien interessant aussahen.

Außerdem gab es Essensstände mit Suppen und süßen bunten Getränken.   

Vor der Markthalle war früher der Bahnhof in der Mitte der Straße, das Gelände wurde zu einem schönen, palmenbewachsenen Park, der Park des 23. September, umfunktioniert in dem trotz Mittagshitze einige Menschen Sport machten. 

Glücklicherweise war tagsüber viel weniger Verkehr als am Abend, sodass unser Spaziergang durch die Stadt etwas weniger schwierig war. Und im Laufe des Tages lernten wir auch, wie das mit dem Straße überqueren funktioniert. Am besten sucht man sich einen Ort, wo die Mopedfahrer besonders aufmerksam sind und etwas langsamen fahren, vor einer Kreuzung zum Beispiel. Dann platziert man sich am Straßenrand und stürzt sich todesmutig in den Verkehr. Der erste Schritt ist der schwierigste, danach muss man eine konstante Geschwindigkeit beibehalten, nicht stehenbleiben, keine Panik bekommen, nicht rennen, nicht langsamer werden. Die Mopeds fahren dann einfach um einen herum. 

Die Kommentare sind geschlossen.