Hanoi – in der Geistergeldstraße

Hanoi – in der Geistergeldstraße

Hanoi ist völlig anders als Saigon, umgeben von Palmen und Reisfelder und mit einem seltsamen Baustil. Die bunten Häuser sind an den Straßen ganz schmal und lang nach haben also in vielen Räumen garkeine Fenster. Zumindest ist das bei Hotels so, vielleicht haben die privaten Häuser auch einen schmalen langen Raum pro Etage. Wie wir später herausfanden, zahlt man in Vietnam Steuern auf die breite des Hauses. Aha. Zwischen den Häusern gibt es lange ganz schmale Gänge, die wenn sie abends beleuchtet sind endlos aussehen.

In den schmalen Gassen der Altstadt ist jedoch nicht weniger Verkehr und damit ziemlich schlechte Luft. Besonders ab Abend, wenn zusätzlich der Müll vom Abendessen am Straßenrand verbrannt wird. 

Dennoch ist Hanoi ziemlich schön und interessant. Die Fassaden der Häuser sind alle bunt und verschieden gestaltet und auf den Straßen herrscht bunten Treiben. Alte Leute sitzen auf den Gehwegen auf kleinen Höckerchen und unterhalten sich, während andere, ebenfalls auf den Gehwegen ihrer Arbeit nachgehen.

In den kleinen Gässchen gibt es jede menge kleiner Läden und was sie verkaufen, hängt von der Straße ab. Es gibt die Straße für Leitern und Bambuspfeiffen, die Gewürzstraße, eine Straße für Seide, für Schuhe, für Gemüse, Fleisch, Süßigkeiten… Da auch hier das Konzept Supermarkt noch nicht Einzug gehalten hat, kann wohl ein größerer Einkauf ziemlich lang dauern, denn man muss dafür durch die ganze Stadt. Wir wohnten in der Geistergeldstraße, wo ausschließlich die in Folie eingeschweißten Geldbündel zum verbrennen im Tempel verkauft werden und Räucherstäbchen.

Zur Gewürzstraße findet man dem Geruch nach. Hier entdeckten wir einiges was wir noch nie gesehen hatten. Meterlange Zimtstangen, in Schnaps eingelegte Schlangen und und und.  

Wir wunderten uns etwas, denn es war ziemlich kühl in Hanoi, nur um die 15 Grad und erfuhren, dass der kurze Winter ungefähr zwei Wochen andauern würde, die zwei Wochen, die wir hier verbringen wollten. 

Am Abend wurden an kleinen Ständen frisches Bier verkauft und natürlich auf kleinen Plastikhockern getrunken und die kleinen Gassen waren noch immer voll von Motorrädern.

Wir gingen zum Abendessen zur Restaurantkette Highway4, ein großes Geschmacksfest. Wir vermuten ein Geheimnis dieser Küche in den super frischen Zutaten. Unter anderem bekamen wir einen Fisch, von dem wir Stücke mit frischen Kräutern und Früchten in Reispapier einwickelten, dass wir vorher in einer Schüssel mit Wasser einweichten. Dazu gab es Mojitos aus Reisschnaps.

Anschließend schlenderten wir etwas durch die Stadt, trafen Händler mit geschälten Kastanien und Obst in mundgerechten Stücken und kamen an einem kleinen Tempel vorbei, der noch geöffnet hatte und uns in die abgeschottete, ruhige Tempelwelt entführte.

Wieder auf der belebten Straße, kamen wir bald zum Nachtmarkt, wo es hauptsächlich Ramsch, aber auch lustige Läden mit zum Beispiel getrocknetem, kunstvoll angerichteten Obst gibt.

Am Rande der Altstadt befindet sich der Hoan Kiem See, mit dem kleinen Schildkrötenturm in der Mitte. Am Abend ist er bunt beleuchtet.

Am Ufer des Sees waren wir eine Attraktion und gaben einer Gruppe Jugendlicher ein Fotoshooting.

Von der Sperrstunde wussten wir nichts und wunderten uns über die plötzliche Aufbruchsstimmung um Mitternacht. Aus allen Ecken strömten Leute und schwangen sich auf ihre Mopeds und die Straßen waren von einer Sekunde auf die andere so voll wie im Berufsverkehr. Wegen dem Valentinstag waren viele Mopeds mit bunten Luftballons geschmückt.

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