Bayrischer Wald – Deutschlands ältester Nationalpark

Bayrischer Wald – Deutschlands ältester Nationalpark

Wo ist denn der Bayrische Wald? Auf der Suche nach gutem Wetter und niedrigen Infektionszahlen stießen wir auf diese herrliche Region an der tschechischen Grenze. Nach längerer Berg- und Talfahrt durch wirklich dichte, dunkle Wälder erreichten wir den Campingplatz am Höllenteinsee.

An die Berge mussten wir uns nach einer Woche Brandenburg erstmal gewöhnen. Am Stellplatz direkt am See installierten wir die Hängematte und testeten die Wassertemperatur – ziemlich kalt. Außer uns wohnte hier unter anderem noch eine ziemlich aufmüpfige Ziegenherde. Außerdem gab es einen praktischen Notfallautomaten, falls man außerhalb der Ladenöffnungszeiten dringend einen Schnaps oder ein Bier benötigt.

Auf dem See lebt eine Horde Enten, die sich Tag und Nacht über irgendwas furchtbar aufregen und wenn sich morgens der Nebel über dem Wasser gelichtet hat, kommt das ein oder andere Kanu vorbei, auf dem Weg durch Bayerisch Kanada, wie diese Schlucht hier auch genannt wird. 

Natürlich ist der Bayrische Wald wunderbar zum wandern geeignet. Wir suchten uns eine Tour durch das Zwieseler Moor und das Latschenmoor aus.

Nach einem steilen Aufstieg durch dichten Wald, landeten wir in einem riesigen Heidelbeerfeld und folgten von dort einem Weg an einem steilen Hang entlang, bald erhob sich auch auf den anderen Seite eine hohe Wand.

Die Moore sind von tödlichen, dunklen Teichen durchzogen. Nur die Libellen fühlen sich hier trotzdem wohl und die Heidelbeeren. Auf einem Bohlenweg durchquerten wir diese fremdartige Landschaft, bis zu einem kleinen Stausee mit Wasserfall. Von hier hatten wir eine traurige Aussicht auf endlose, vertrocknete Wälder.

Im Latschenmoor entdeckten wir einige größere, pechschwarze Moorseeen und den wirklich großen Latschensee. 

Dann ging es wieder nach unten, über große Wiesen, eine Alm und durch den Wald.

Am nächsten Tag plagte uns der Muskelkater, sodass wir eine Fahrt mit der Gondelbahn einer Wanderung vorzogen. Die Gondelbahn brachte uns auf den großen Arber, mit 1456 Metern der höchste Berg im Bayrischen Wald.

Oben angekommen konnten wir erstmal nur die leuchtend rot und violetten Pflanzen am Wegrand bestaunen, denn es herrschte dichter Nebel. Aber wir hatten Glück und konnten nach einer halben Stunde doch noch eine traumhafte Aussicht genießen. 

Am Fuße des Arber liegt der Arbersee, in einer verwunschenen dunklen Waldlandschaft, zwischen Wurzeln und Felsen, dahinter erhebt sich die 400 Meter hohe Felswand des Berges. Auf einem indyllischen Pfad kommt man einmal um den See herum.

Einen Berg wollten wir dann aber doch noch selbst besteigen und suchten uns den 1315 Meter hohen Falkenstein aus. Entlang einer tiefen Schlucht ging es nach oben, bis wir an einem kleinen See mit einer urigen Hütte ankamen. Perfekt für eine Pause.

Dann ging es weiter am Wasserfall entlang, dem wir eigentlich bis zum Höllensteingespreng folgen wollten. Weiter oben wurde uns allerdings von diesem Weg abgeraten, sodass wir ein weniger steiles aber auch ziemlich schönes Stück am Fluss entlang und ab und zu auch durch den Fluss nahmen. Kurz vor dem Gipfel wurde es dann nochmal richtig anstrengend.

Oben fanden wir eine kleine Kapelle und eine ganz neue Berghütte mit Panoramafenster und Blick auf die anderen Berge. Hier gönnten wir uns erstmal ein Dampfbier.

Auf dem Rückweg legten wir einen Zwischenstop in Zwiesel in der Dampfbierbrauerrei zum Abendessen ein.

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