
Zadar und die Plitvicer Seen – die Meeresorgel und der Schatz
Auf dem Weg zu den Plitvicer Seen legten wir einen Zwischenstopp in Zadar ein, um uns die seltsamen Kunstwerke anzusehen.
Die Meeresorgel
In einer Mauer am Meer dienen Löcher im Beton als Pfeifen, die Wellen pressen die Luft hinein und erzeugen so – je nach Stärke und Geschwindigkeit – verschiedene Töne. Auf Stufen am Wasser kann man das sureale Konzert genießen. Manchmal klingt es tatsächlich wie Musik, manchmal auch etwas gruselig.
Das Lichtspiel
Ganz in der Nähe der Orgel, gibt es einen Kreis aus Glasplatten, unter denen Solarzellen bei Sonnenuntergang ein buntes Schauspiel erzeugen.
Bis zum Sonnenuntergang ließ es sich in Zadar leicht verweilen. Zwar ist die Strandpromenade ein häßliches betoniertes Rechteck, die Altstadt dafür aber wirklich hübsch. Wir ließen uns eine Weile durch die Gassen treiben und entdeckten eindrucksvolle Ruinen und römische Bauwerke.
Nach Sonnenuntergang fuhren wir weiter und hatten wegen der Überschwemmungen mit einigen Straßensperren zu kämpfen, sodass wir in der Unterkunft schon lang erwartet wurden.
Das Haus liegt nur einen knappen km vom Eingang des Nationalparks entfernt und hat einen riesigen Garten mit Obstbäumen. Zur Einstimmung auf den nächsten Tag sahen wir uns vor dem Einschlafen noch den Schatz im Silbersee an.
Am Morgen bekamen wir erstmal ein wahnsinns Frühstück. Der Tisch war schon fertig gedeckt als wir kamen und eigentlich war alles da. Trotzdem stand die Vermieterin emsig am Herd und stellte uns mehr und mehr dazu. Eier, French Toast, frittierte Äpfel, Pfannkuchen, das Festmahl nahm gar kein Ende.
Dann bekamen wir den Weg zum Nahegelegenen Eingang erklärt – nur die Straße runter – und machten uns auf den Weg. Von diesem Eingang führt der Weg in den Park über einen See. Der Bootssteg war komplett überschwemmt und ein Provisorium aus Europaletten führte uns zum Boot. Wir drehten eine Extrarunde vorbei an kleinen Wasserfällen, die über fluffiges Moos plätschern, eine zauberhafte Welt. Dann ging es zu Fuß weiter. Zwar hatten wir eine Karte, die meisten der dort eingezeichneten Wege waren aber überschwemmt und die meisten Brücken schon gar nicht mehr zu sehen.
Wir nahmen also die Wege, die wir finden konnten und spazierten damit eher zufälligen durch den Park. Garnicht so ungefährlich – wie wir später erfuhren. Denn der ein oder andere Besucher steckte wohl schon irgendwo fest, wenn sich der Wasserstand verändert hatte. An einer Stelle ging es auch nur barfuß weiter, denn auf dem einzigen Weg stand das Wasser schon 10 cm hoch.
Das kalte Fußbad hatte sich gelohnt. Ab hier ging es etwas bergauf und die Pfade und Brücken am nächsten See waren benutzbar. Was für eine Landschaft, mitten über die großen blauen Seen verlaufen schmale Holzbrückchen und Treppchen über die Wasserfälle. Manchmal geht es so dicht am Wasserfall entlang, dass wir die Regenjacken anzogen. Überall tropft es idylisch, zwischen diesem klaren, fast unnatürlichen blau. An anderen Stellen, toste es über, unter und neben uns.
Die Hölzernen Pfade winden sich durch eine Landschaft von unterschiedlich hohen Seen und Schilf und immer wieder tauchte ein noch höherer Wasserfall neben uns auf. Im klaren Wasser konnten wir die Pflanzen und Fische sehen.
Teilweise drückte das Wasser aber auch hier schon von unten durch die Bolen.
Über einen steilen, glitschigen Pfad kamen wir ganz nach oben und konnten die großen Seenterrassen als ganze Landschaft sehen. Von hier ähnelt das Gewässer eher einem riesigen, wilden Fluss. Auf der anderen Seite der Schlucht stürzt ein weiterer, wahnsinnig hoher Wasserfall in die Tiefe.
Teilweise entdeckten wir unten die Reste von Brücken und konnten aus der Ferne beobachten, wie Leute versuchten in letzter Sekunden den Rückweg anzutreten, bevor die Wege ganz verschwunden waren. Eigentlich wollten wir auch dort unten über den See, um zurück zum Parkplatz zu kommen, suchten uns aber nun lieber einen anderen Weg. Wir nahmen die Bahn zum Bootsanleger.