
Singapur – wie eine Insel vom Verleih schrottreifer Fahrräder lebt und andere grüne Ecken, lah
Singapur ist für eine Großstadt ganz schön grün. Die Gardens by the Bay mit ihren großen Gewächshäusern prägen das Stadtbild schon aus der Ferne. Uns gefielen besonders die 50 Meter hohen bewachsenen Supertrees. Abends sind sie bunt beleuchtet und von einer Brücke zwischen den Wipfeln hat man einen tollen Blick auf die Stadt. Mehrmals am Abend gibt es eine Lichtshow mit Musik zwischen den Bäumen.
Mitten im Stadtzentrum gibt es sogar noch ein kleines Stückchen Dschungel, Bukit Timah, wo man irgendwie über stillgelegte Bahngleise hin kommt.
Und direkt nebenan liegt der Jurong Garden Lake Park, mit hübschen Brücken, chinesischen Tempeln und Statuen. Hier liefen uns auch jede Menge Einwohner mit mindestens vier Beinen über den Weg.
Eine besondere Attraktion ist der Zoo, denn hier kann man die nachtaktiven Tiere nach Einbruch der Dunkelheit bis in die Nacht beobachten. Es gibt verschiedene große Raubkatzen, aber auch Elefanten, Tapire, Katzenbären, Hyänen und Affen. Die Wege sind wenig beleuchtet und im Dunkeln sind die Rufe der Wölfe und anderer Raubtiere auch etwas gruselig. Später sahen wir uns noch eine Show an, in der ein Otter vorführte, wie man korrekt Müll trennt.
Am 1.Mai ist auch in Singapur Feiertag und wir wollten mit Freunden einen Ausflug unternehmen. Pulau Ubin sollte es sein, denn die Insel könne man toll mit dem Fahrrad erkunden. Nur wie auf die Insel kommen? Am Hafen angekommen, fanden wir eine endlos lange Schlange vor. Ca 2 Stunden würde es wohl dauern, bis wir auf ein Boot kämen. Na gut, heute ist es wohl überall voll. Also warteten wir und erfuhren dabei wie das hier so läuft. In Singapur darf man nur dann Personen transportieren, wenn diese einen Sitzplatz haben. Auf der Ladefläche vom LKW mitfahren, kein Problem. Aber nur wenn man auf einer Kiste sitzt, oder auf einem Schreibtischstuhl mit Rollen. Sitzen muss man jedenfalls. Auf die Boote durften außerdem je 12 Personen, auch kleine Kinder zählten mit. Vorn in der Schlange angekommen, konnten wir uns auch schon ein Bild von unseren Sitzplätzen machen, besagter Schreibtischstuhl, ein öliges Fass und einige Kisten.
Die Fahrt selbst dauerte nicht lang, schon waren wir auf der tropischen Insel wo uns ein Pfad zwischen Palmen zum Dorfplatz führte. Hier war natürlich ganz schön viel Trubel. Der Ort besteht aus einer handvoll Restaurants und Fahrradverleihen, so weit das Auge reicht. Ach ja, ein Fahrrad musste ja noch her. Die meisten machten den Eindruck, als würden sie von den ortsansässigen Fischern als Beifang mitgebracht. Wir schraubten die Ansprüche etwas runter und setzten unsere Prioritäten auf das Vorhandensein von Pedalen und Bremsen. Einen geeigneten Kindersitz zu finden wurde dann nochmal etwas herausfordernder.
Die ersten 500 Meter waren ziemlich spannend, ein Slalom zwischen Leuten, die scheinbar zum ersten mal in ihrem Leben auf einem Fahrrad saßen. Doch kaum waren wir ein paar Minuten unterwegs, wurde es ruhiger. Die Wege im Dschungel hatten wir nahezu für uns allein. Nur hier und da begegneten uns ein paar Äffchen.
Wir fuhren auf einen Hügel zum German Girl Schrein, der einer 18 jährigen gewidmet ist, die im ersten Weltkrieg hier um kam. Einige Leute glauben es bringt Glück, wenn man ihr Barbies und Make Up opfert, ein seltsamer Ort.
Auf dem Rückweg mussten wir nicht so lang am Boot warten, denn die meisten hatten das Radfahren schneller wieder aufgegeben als wir.