Von Elliots Head nach Rockhampton – Mary Poppins und Didgeridoo

Von Elliots Head nach Rockhampton – Mary Poppins und Didgeridoo

Von Noosa fuhren wir erstmal ziellos Richtung Norden und statteten in Maryborough, dem Geburtsort von P.L. Travers Mary Poppins einen Besuch ab.   

Dann ging es weiter durch endlose Zuckerrohrfelder, bis wir einen netten Campingplatz in Elliots Head, direkt am Strand entdeckten, wo uns der feine Sand und das klare Wasser schnell überzeugt hatten zwei Tage zu bleiben. 

Am Abend kamen die älteren Nachbarn und brachten uns ihr zu viel gegrilltes Hähnchen. Hinter dem Platz führte ein Weg über die Klippen, von wo wir auch bei einem Abendspaziergang im dunkeln einen tollen Blick über das Meer und die Boote in der Ferne hatten. Dabei erschreckte uns ab und zu ein als Schlange getarnter Zapfen von den seltsamen Bäumen hier.

Nebenan in einem Graben liefen seltsame, rundliche, quietschende Hühner herum und später sammelten sich die Geckos um die Lampen im Spühlhaus.

Tagsüber Schatten zu bekommen stellte sich als schwierig heraus, zwar hatten wir unter einem Baum geparkt aber die Sonne findet irgendwie immer einen Weg. Zum Glück hatten wir ein kleines Sonnensegel im Gepäck. Über uns machten mal wieder die Papageien großes Theater.

Weiter Richtung Norden fielen wir bei einem Zwischestop auf eine Touristenfalle rein. Löcher im Kalkstein wurden in einer kleinen Anlage als mysteriöse Krater verkauft, von denen niemand wisse, wie sie entstanden waren. Wir tippten auf Regenwassen, es waren aber auch Aliens, Zauberei, Meteoriten und andere Theorien im Gespräch. Auch sei es möglich, dass die Krater von Menschen gemacht worden seien. Das glaubten wir auch gern, uns zwar vor kurzem, um Touristen anzulocken. Der Versuch machte diese Attraktion aber dennoch ganz witzig. 

Weiter Richtung Norden wichen die Zuckerrohrfelder wieder Eukalyptuswäldern. Wir hielten gegen Mittag an einem Motel um Apfelkuchen zu essen und auf der langen Fahrt etwas spazieren zu gehen. Das war keine gute Idee, denn trotz Wald war die Sonne überall also schnell wieder ins getönte und klimatisierte Auto.

Schließlich durchquerten wir riesige RInderweiden, die schon zu den großen Farmen rund um Rockhampton gehörten, hier und da standen einsame Farmhäuser in der Landschaft.

Rockhampton gehört zu den nicht so hübschen australischen Städten mit breiten Straßen und eher eintönigen Häusern. Wie fast überall fahren die Leute hier jede Strecke mit dem Auto und es gibt nur an wenigen Stellen, wo die Geschäfte dicht beieinander sind überdachte Gehwege. 

Am ersten Abend landeten wir auf einem Big 4 Campingpark Platz, die Plätze der Kette sind zwar recht komfortabel, haben aber mit ihren rechtwinklig verlaufenden Wegen und gleich großen Stellplätzen und Hütten eine wirklich langweilige, sterile Atmosphäre. Wir nutzen die Vorteile, den großen Salzwasserpool und den Liquor Store nebenan, der leckeren australischen Wein verkaufte und zogen am nächsten Tag auf einen spannenderen Platz um, der sich aber schnell als etwas zu spannend entpuppte.

Der Platz lag direkt am Fluss und vom letzten Sturm lagen noch einzelne kaputte Boote am Ufer. Am Abend fing es an zu regnen und am Morgen war der Fluss fast bis auf Höhe unseres Autos angestiegen, als wir das Krokodilwarnschild entdecketen.

Weil uns das Wetter draußen etwas zu ungemütlich war, erkundeten wir am Abend Rockhamptons Pub Szene bis zur Sperrstunde. 

Der eigentlicher Grund für unseren Stop hier, war das Dreamtime Cultural Center wo wir bei einer Tour mehr über die Ureinwohner Australiens erfahren wollten. Durch einen Tunnel im Fels kamen wir zum Eingang und wurden in den dschungelartigen Park gelassen. Um auf die Tour zu warten zog es uns aber schnell wieder nach drin und wir bekamen zum warten eine kurze Dokumentation angeboten. Australien wurde von Papua Neuguinea aus besiedelt, über eine Landverbindung die nicht mehr existiert. 

Die Tour startete in einer kleinen Holzhütte und die Frau, die uns herumführte kam von den nördlichen Inseln und war noch nicht so lang in Australien. Sie fand es auch etwas kalt und trug sogar einen Pulli unter ihrer Bluse. Sie zeigte uns Kostüme für traditionelle Feiern und Tänze und riesige Muscheln, mit denen die Inselbewohner ihre Wohnungen dekorieren. Sie erzählte uns, dass jede Insel ihre eigene Sprache habe und es zusätzliche eine weitere gäbe, die nur gesprochen, aber nicht geschrieben wird und mit der sich alle Inseln untereinander verständigten. Außerdem könne man von einer Insel zur anderen schwimmen. Und sie erklärte uns, dass die Inseln früher gern untereinander Krieg führten, ihren Gegner aber ziemlich willkürlich ausgesuchten. Beispielsweise zählen sie bei Vollmond die Namen aller Inseln auf und der erste bei dem eine Wolke vor den Mond zog wurde angegriffen.

Anschließend nahm uns ihr Kollege mit in eine Höhle mit interessanter Akustik und zeigte uns, wie man das Didgeridoo zum klingen bringt. Das Bumerangwerfen sah bei ihm ziemlich beeindruckend aus. Mit uns hatte er dabei ganz schön viel Geduld. 

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