
Bled und die julischen Alpen – ein Gebirge, ein See, ein Baumhaus
Am Bleder See wohnten wir in einem Baumhaus über einem kleinen Bächlein. Das obere Stockwerk bestand zur Hälfte aus Hängematte mit Blick auf den Bach und auf die Küche.
Am See suchten wir uns erstmal einen Aussichtspunkt, den wir nach einem kurzen Waldspaziergang erreichten.
In der Mitte gibt es eine kleine Insel mit Kirche. Die Anreise mit dem traditionellen Boot war etwas abenteuerlich. Mit einem großen Paddel wurde es im stehen zur Insel gerudert und beim aussteigen musste das Gewicht gleichverteilt bleiben, sodass der Fahrer große Mühe hatte einigen Pärchen die nebeneinander saßen verständlich zu machen, dass sie nicht zusammen aussteigen konnten, weil das Boot dann kippen würde. Glücklicherweise konnte er einzelne Personen selbst ausgleichen, in dem er die Seite wechselte und so schaffen wir es trockenen Fußes auf die Insel. Das Wasser war leuchtend blau und klar aber ziemlich kalt.
Zur Kirche mussten wir erst eine lange eindrucksvolle Steitntreppe erklimmen, oben gab es zur Belohnung ein Eis. In einer Stunde wurden wir wieder abgeholt, genug Zeit um einmal diese niedliche Insel zu umrunden.
Ganz in der Nähe, im Gebirge liegt die Vintgar Klamm. Durch die enge Schlucht fließt ein unglaublich bunter Fluss zwischen unwirklichen Felswänden. An einigen Stellen gibt es Bohlenwege am Fels, teilweise führt der Weg auch durch den Wald, wo der Fluss sanfter durch die Landschaft plätschert.
Wir nahmen am Ende der Schlucht den Rundweg über einen Hügel, aus Neugier, was wohl auf der anderen Seite des Waldes liegt und entdeckten ein hübsches Alpendorf. Natürlich hatten die Leute hier jede menge Tiere und so versperrte uns bald eine große Viehherde den schmalen Pfad. Vorsichtig versuchten wir uns zwischen Kühen und Eseln hindurch zu schlängeln und stellten erleichtert fest, dass sie und aus dem Weg gingen.
Der höchste Berg in den Julischen Alpen ist der Triglav, der höchste seiner drei Gipfel hat 2864 Meter. Wir wollten ihn zwar nicht besteigen aber trotzdem gern aus der Nähe sehen also fuhren wir in den gleichnamigen Nationalpark.
Am Fuße des Berges entdeckten wir eine surreale Landschaft aus blauen Bächen und Seen, eingerahmt von weißem Kies aus dem Gebirge. Nach dem Winter ist diese Landschaft ein einziger reißender Fluss.
Hier machten wir auch bekanntschaft mit Zlatrog, der ortsansässigen Sagengestalt. Die Gemse hatte goldene Hörner und wurde deshalb natürlich von einem habgierigen Jäger erschossen, aus seinem Blut wuchs aber eine Wunderblume, die ihn wieder zum Leben erweckte.