Ninh-Binh – der Repairman im Blümchenpyjama

Ninh-Binh – der Repairman im Blümchenpyjama

Ninh-Binh war unsere Ausgangsbasis für eine Tour zum Phu-Luong Nationalpark. Aber dort mussten wir erstmal hin. Die Fahrt mit dem Bus sollte 3 Stunden dauern und wir ließen uns die Bustickets vom Hotel kaufen. Tam von der Rezeption organisierte uns gleich noch die Fahrt zum Busbahnhof, der etwas außerhalb lag. Allerdings hatten wir das nicht gleich verstanden, sie sagte uns nur, wir sollten um sieben an der Straßenecke warten. Dort holte uns ein Minibus mit 12 Plätzen ab, in dem schon 19 Personen saßen. Ich klemmte irgendwie eingequetscht zwischen Tür und Sitz und wir stellten erleichtert nach 10 Minuten fest, dass wir nochmal umsteigen mussten.

Beim einsteigen in den richtigen Bus bekamen wir eine Tüte für unsere Schuhe, die wir draußen ausziehen mussten und wurde ganz nach hinten geschickt. Dabei wollten wir doch schon bald wieder aussteigen. Egal, ein Bus wird von hinten nach vorn befüllt. Der Bus hatte drei Sitzreihen nebeneinander mit zwei Gängen dazwischen und immer zwei Sitze übereinander. Eigentlich waren die Plätze eher Liegen als Sitze. Auf unserem Platz konnte man nur liegen und es gab drei Plätze direkt nebeneinander. Auf freier Strecke an der Autobahn hielt der Bus immer mal wieder an, einzelne Leute stiegen ein und rollten ihre Bambusmatten im Gang aus um darauf zu schlafen. Als wir aussteigen wollten, kletterte der Busbegleiter durch die Gänge und gab allen, die im Gang schliefen einen Klaps auf den Kopf. Die setzten sich automatisch auf und ließen uns durch und an unserer Stelle wurden gleich zwei neue Fahrgäste eingepackt. 

Wir ließen einen Teil unseres Gepäcks im Hotel und kamen nach der Tour wieder hier her zurück. Auf der Rückfahrt aus den Bergen hatte es geregnet und war ziemlich kalt geworden und wir freuten uns auf eine warme Dusche. Mein Fahrer schien sich im Hotel gut auszukennen und schaltete uns gleich die Sicherung für den Boiler ein. Eine Stunde später kam aber noch immer kein heißes Wasser also ging ich zur Rezeption. Die Frau kam mit hoch, checkte die Sicherung und ließ ganz lang das Wasser laufen, drehte eine Knopf am Boiler hin und her, kalt. Sie holte einen Kollegen, der checkte die Sicherung, drehte den Knopf am Boiler hin und her und ließ ganz lang das Wasser laufen, drehte am Knopf, ließ das Wasser laufen, kalt. 

Er bot uns ein paar Kannen heißes Wasser an, aber wir wollten ja duschen. Also schickte er den Repairmann. Den hatten wir schon am ersten Abend hier entdeckt, als er in seinem violetten, mit Blümchen bedruckten Seidenpyjama in der Hängematte an der Rezeption chillte. Er checkte die Sicherung, drehte den Knopf am Boiler hin und her, ließ ganz lang das Wasser laufen, drehte den Knopf, ließ das Wasser laufen, drehte den Knopf, ließ das Wasser laufen, kalt. Er hatte sein bestes gegeben und ging zurück in seine Hängematte um fern zu sehen und wir durften in der Personalwohnung duschen. 

Anschließend gingen wir, dick eingepackt zum Abendessen in ein Ziegenfleischlokal, wo wir von einem Herrn in Daunenjacke bedient wurden. Zu einem Berg aus kleinen Fleischstückchen gab es einen großen Teller Kräuter um das Fleisch darin einzuwickeln.

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