Der weite Weg nach Myanmar – mit Fähre, Bus, Tuk Tuk, Taxi, Minivan und Huhn

Der weite Weg nach Myanmar – mit Fähre, Bus, Tuk Tuk, Taxi, Minivan und Huhn

Auch weit weg von zu Hause machen wir an Weihnachten das gleiche, wie die meisten Leute, wir fahren quer durchs Land und pausieren ab und zu unter einem Weihnachtsbaum.

Von Koh Samet nach Hpa-An waren wir drei Tage unterwegs. Naja, wir wollen mal nicht übertreiben, wären wir meistens nicht erst nach einem gemütlichen Frühstück los und hätten zur Grenze den Nachtbus genommen, hätten wir es in anderthalb geschafft. Aber wir haben ja Zeit.

Die Fähre, auf Koh Samet war schon ziemlich voll als wir einstiegen und in den 10 Minuten bis zur Abfahrt stiegen noch mehr Leute auf beiden Stockwerken zu. Die Einheimischen hatten sich alle schon Rettungswesten genommen. Auf der Seite im Schatten drängten sich etwas mehr Leute und kurz nach Abfahrt wechselten noch zwei weitere Personen die Seite, wodurch die Fähre strak Schlagseite bekam. Nach einer Weile hielt der Kapitän an und versuchte einen Teil der Leute auf die andere Seite zu scheuchen. Erst wollte keiner. Lieber ertrinken als Sonnenbrand. Dann erbarmten sich zwei Einheimische und wir setzten uns auch um. So richtig gerade stand das Boot allerdings den Rest der Fahrt nicht mehr im Wasser.

In Rayong konnten wir erst den übernächsten Bus nehmen, der nächste war schon voll. Er war etwas komfortabler als der auf der Hinfahrt, brauchte aber fünf Stunden. Erst hielt er überall, dann gab es einen Stop in einer Werkstatt und schließlich hielt der Fahrer mitten auf der Autobahn und verschwand einfach. 10 Minuten später tauchte er mit einem riesigen Benzinkanister von der Tankstelle nebenan wieder auf. Wir kamen erst gegen 18 Uhr in Bangkok an und in der U-Bahn erwartete uns noch eine böse Überraschung. Es war so voll, dass die Schlange am Ticketautomaten mit Bändern organisiert war und wir standen ca. 15 Minuten an um eine Fahrkarte zu kaufen.

Am nächsten Morgen ging es früh wieder los, vom Busbahnhof Mo Chit nach Mae Sot. Doch diesen Busbahnhof muss man erstmal finden, er ist nämlich von der BTS Station Mo Chit ca 3km entfernt und auch sonst nicht wirklich gut angebunden. Weil wir im Berufsverkehr mit dem Taxi länger unterwegs gewesen wären, gingen wir einfach die 2 km von der nächsten Metro Station zu Fuß und kamen gerade noch rechtzeitig an dem riesigen Terminal an. Die Fahrt nach Mae Sot war eher unspektakulär, dauerte aber über acht Stunden. Zwischendurch hielten wir mal an einer Suppenhalle zum Mittagessen und kurz vor Mae Sot wurde die Landschaft bergig und interessant. Vor dem Gebirge wurden unsere Pässe kontoliert.

In Mae Sot wollten wir übernachten und erst am nächsten Morgen über die Grenze. Landschaftlich gefiel es uns so gut, dass wir überlegten noch eine Nacht länger zu bleiben, entschieden uns aber doch dagegen.            

Am nächsten Tag nahmen wir uns ein Taxi zur Grenze, die von einer langen LKW Schlange bereits mitten im Ort angekündigt wurde. Wir wollten zum Glück zu Fuß über die Brücke. Direkt neben der Brücke überquerte ein überfülltes Boot den Grenzfluss.

Zur Einreise mussten wir am Ende der Brücke in ein winziges Büro, ein Dokument ausfüllen und schon waren wir in Myawaddy, wo die Taxis und Minivans nach Hpa-An warteten und uns viele Männer in Hosenröcken ansprachen, ob wir mit wollten. Wir brauchten aber erstmal Geld und tauschten unsere übrigen Baht in einen unüberschaubaren Berg Kyat um.

Dann folgten wir dem nächsten Fahrer, der uns ansprach. In seinem Minivan waren noch genau zwei Plätze frei und es ging sofort los. Außer uns waren noch zwei andere Touristen an Board, drei Burmesen und ein Baby und, als wir an einer Tankstelle anhielten, fing es hinter mir plötzlich an zu gackern.

Noch vor kurzem konnte man die Straße nach Hpa-An nur an jedem zweiten Tag in eine Richtung passieren, jetzt ist die Straße neu. Nach einer Weile wurde sie aber wieder schlechter, staubig und voller Schlaglöcher. Die Hühner und wir wurden ganz schön durchgeschüttelt und die Landschaft um uns herum war komplett rotbraun gefärbt, vom Staub der Straße. Immer mal wieder entdeckten wir am Straßenrand sauber gepflegte Pagoden und in den umliegenden Bergen und Wäldern ragen überall goldene Türmchen heraus.

Nach einem drittel der Strecke hielten wir an einem Restaurant um uns die Beine zu vertreten und beobachteten die meterhoch vollgeplackten LKW und Kleinbusse. Die Hühner wurden auch in ihrem Karton versorgt.

Manchmal fuhren Leute sogar oben auf dem LKW mit. Hier und da gab es Siedlungen mit Stelzenhäusern am Straßenrand, die auch komplett mit rotbaunem Staub bedeckt waren. Kurz vor Hpa-An wurde die Landschaft spektakulär, überall ragen Berge aus den flachen Feldern. Der höchste hat über 700 Meter. In einem kleinen Dorf an einem See ließen wir die Frau mit dem Baby raus und eine halbe Stunde später waren auch wir am Ziel.

Hpa-An ist klein und wirkt wenn man aus Thailand kommt sehr arm und etwas verfallen. Aber die Leute hier sind sehr darauf bedacht, alles ordentlich und sauber zu halten. Außerdem lächelt einen jeder auf der Straße freundlich an.

Nach der langen Reise gönnten wir uns erstmal ein schönes Weihnachtsessen in einem Curry Restaurant ohne Karte. Die Curry Auswahl war etwas wie Memory spielen, alle Töpfe wurden kurz geöffnet und nach dem der Deckel wieder drauf war, mussten wir wählen. Unsre Wahl war gut und wir bekamen noch einen riesigen Teller Gemüse und zehn Töpfchen mit leckeren Beilagen und Dips.    

   

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