
KK und der Kinabalu Nationalpark – Berge, Dschungel, Fisch
Kota Kinabalu ist auf der ersten Blick eher hässlich. Auf den zweiten auch. Aber die Leute sind nett und die Stadt ist eher ruhig und damit war das Städtchen gut um erstmal vom Trubel Hong Kongs runter zu kommen. Die Innenstadt besteht aus parallelen zweistöckigen Flachdachbauten mit Märkten dazwischen. In einem der Flachdachbauten wohnten wir und als wir am ersten morgen aufwachten waren wir erstaunt und erfreut, dass wir aus unserem Zimmer das blau glitzernde Meer sehen konnten. Davor steht eine riesige Statue von einem Schwertfisch.
Auf der Suche nach einem Cafe um gemütlich die nächsten Tage zu planen, verliefen wir uns erstmal und landeten im Dschungel, der drei Straßen vom Meer entfernt anfängt.
Am Abend erkundeten wir den riesigen Nachtmarkt, auf dem jede Menge geruchsintensiver Salty Fish verkauft wird. Und Durian. In der Innenstadt gab es sogar Restaurants, wo man ausschließlich stinkendes Zeug essen konnte, Durian, Jackfruit,… Im Hotel hing eine lange Liste, was alles nicht ins Zimmer darf und 500 Ringit kostet wenn man es doch mitnimmt.
Zurück zum Markt, dort gibt es auch jede Menge Fischrestaurants mit einem sehr bunten Angebot und wenn man sich von den Durian Ständen entfernt, riecht man jede Menge leckerer Dinge. Es gab viele Stände mit Gebäck und Grills mit Hähnchen und Innereien und Fischgrillstände. Das Essen erschien uns auch sicher, da es vollkommen verraucht war und was wir ausgesucht hatten, unter Anderem ein leckeres Thunfischsteak, das nochmal auf den Grill gelegt wurde.
Um in der Gegend gut rum zu kommen mieteten wir uns ein Auto. Das Angebot war begrenzt und wir bekamen einen ziemlich alten und etwas angerosteten Proton Saga. Einen was? Die Bremsen funktionierten, also nahmen wir ihn und fuhren in die Berge.
Bald schon konnten wir den 4095 Meter hohen, von Wolken umspielten Kinabalu sehen und traumhafte Berge und Täler drum herum, mit kleinen Dörfern und Feldern. Die zweistündige Fahrt war aussichtsreich. Zwischendurch machten wir eine Pause um die Aussicht bei einer Kokosnuss zu genießen.
Wir wohnten im Wind Valley, auf einem kleinen Bauernhof mit Bergblick ringsherum zu dem man nur über eine wackelige Hängebrücke oder einen riesigen Umweg kam. Unser Vermieter war etwas übermotiviert. Die anderen Gäste waren nicht pünktlich zum Frühstück und kamen auch als er mehrmals geklopft und überprüft hatte, ob die Zimmertür offen war nicht raus. Zum Glück waren wir pünktlich. Dafür haben wir dann noch zusätzlich deren Frühstück bekommen.
Der Nationalpark hat zwei Eingänge, einer davon, der in Poring ist eher ein Dschungel Disneyland. Es gibt dort einen japanischen Onsen und einen Pool, einen Schmetterlingsgarten, einen mit allem was man zum baden braucht ausgestatteten Wasserfall und den Canopy Walk. Ein Weg aus Hängebrücken hoch in den Bäumen. In der Illusion eine kleine Dschungelwanderung zu machen und irgendwann zwischendurch dort drüber zu laufen fuhren wir dort hin. Die Realität sah natürlich anders aus. Lustig war es trotzdem. Nach einem wirklich kurzen Weg durch den Dschungel, standen wir erstmal eine dreiviertel Stunde in einer Schlange. Dann durften wir auf die erste Brücke, mit fünf anderen Leuten. Von Brücke zu Brücke wurder der Weg höher und wackeliger aber der tolle Blick durch das Blätterdach lenkte davon ab.
Der andere Eingang ist der Startpunkt um den Kinabalu zu besteigen, aber man kann auch unten toll wandern. Wir suchten uns einige Pfade mit ungefähr sieben km Länge aus, wegen des Klimas, dem bergigen Gelände und den interessanten Dingen die uns ständig stehenbleiben und staunen ließen, brauchten wir den halben Tag dafür. Der Weg führte immer wieder über einen kleinen Bach und ab und zu ließ ein Äffchen was von Baum fallen. Weil der Dschungel so dicht ist, waren aber kaum Tiere zu sehen. Wir entdeckten nur ein Hörnchen, dass durch die Bäume hüpfte und an einem Aussichtspunkt jede Menge kreischende Papageien. Außerdem begegnete uns eine riesige Spinne, eine haarige Raupe und eine Minischlange, die aufgeregt im Kreis sprang, als wir vorbei kamen.
Am letzten Abend freundeten wir uns doch noch mit dem kleinen Örtchen Kundasang an, das unter unseren Unterkunft liegt und auf den ersten Blick auch nicht wirklich schön war. Es gab aber einen tollen Obst- und Gemüsemarkt, natürlich mit viel Durian. Wir hielten uns lieber an Drachenfrucht. Außerdem probierten wir hier das lokale Roti. In Sabah ist das ein flaches Weißbrot, das in Margarine und Ei gebraten und dann mit Kohl und ganz viel Käse belegt wird.