
Hongkong – Tempel
Im Trubel der Großstadt bieten Tempel und Klöster eine Oase der Ruhe, naja die meisten jedenfalls. Wir besuchten drei. Zuerst den kleinen Tin Hau, den Tempel der Göttin des Meeres auf der Insel. Er bietet schon vom weiten ein interessantes Bild, so winzig zwischen den Hochhäusern und hat einen kleinen Garten, sonst aber keine weitere Anlage außer dem kleinen Tempelgebäude mit nur einem Raum und zwei schmalen Seitenflügeln. Drin herrscht eine ruhige mysthische Stimmung, was vielleicht auch an der unverhältnismäßig hohen Anzahl an Räucherkerzen liegt, die von der Decke hängen. Im Garten spielten Männer Mahjong.
Im Norden liegt das Nonnenkloster Chi Lin, eine große Anlage aus dunklem Holz. Kaum hatten wir es betreten, verschwand der Lärm und die Hektik der Stadt. Im Hof stehen überall große alte Bonsais und in Teichen blüht Lotus. Als wir das Tempelgebäude betraten, bekamen wir zum neuen Jahr einen roten Umschlag mit einem Glückscent drin geschenkt. Das Tempelgebäude ist ziemlich groß, mit vielen Nieschen mit Buddhas und Göttern für alle möglichen Zwecke.
Unterhalb des Klosters ist ein großer Chinesischer Garten angeschlossen, mit einem Teich an dem sich lustige Vögel mit roten Schöpfen tummelten, Pavilions und einem Wasserfall. Rings herum hat man einen tollen Blick auf die Stadt, die hier eher die Hintergundkulisse bildet.
Vom Chi Lin fuhren wir mit dem Bus zum bei Einheimischen beliebtesten Tempel, dem Yuen Wong Tai Sin. Dort fanden wir alles andere als Ruhe, konnten aber den interessanten “Tempelbetrieb” beobachten, für den es viele Mitarbeiter brauchte. Weil der Tempel so frequentiert ist, gibt es ein Leitsystem und wir mussten die vorgeschriebenen Wege laufen. Zuerst kamen wir an lebensgroßen Statuen der Tierkreiszeichen vorbei. Dahinter lag ein großer Komplex mit Wahrsagerstuben, in drei Reihen hintereinander. Natürlich gab es bei einzelnen wieder Schlangen.
Von dort kamen wir in den Tempel in dem viele Leute beteten und Glücksstäbchen in Bechern schüttelten. Danach zündeten sie Räucherkerzen an und steckten sie in den Sand. Diese wurden umgehend von den bereit stehenden Mitarbeitern entfernt und in großen Feuertonnen entsorgt um Platz für die nächsten zu machen.
Ähnlich sah es an einem Glücksbrunnen in der Mitte der Anlage aus. Hier war eine Mitarbeiterin ständig damit beschäftigt, den Brunnen mit einem Hochdruckreiniger vom Kleingeld zu befreien.
Auch in der übrigen Anlage, an den vielen kleinen Tempelchen herrschte Hochbetrieb.
Am Ausgang ab es eine lange Wand an die man Neujahrswünsche schreiben konnte.