
Koh Samet – Wasser, Feuer und kein Plastik
Eine unbestimmte Zeit von Bangkok mit dem Bus entfernt, die einen sagen zwei Stunden die anderen fünf und wir haben während der Fahrt jegliches Zeitgefühl verloren, fährt die Fähre zum kleinen Inselchen Koh Samet. Diese Fähre war ein klappriges, nicht wirklich seetüchtig anmutendes Holzboot. Am Pier wird man von einer riesigen häßlichen Nymphe empfangen.
Auf Koh Samet gibt es vor allem Strände. Am ersten Tag nahmen wir uns einen gemütlichen Liegestuhl am Strand im einzigen Ort und obwohl das der haupt Touristrand ist, ist er schon ziemlich schön. Weißer Sand und Badenwannenwassertemperatur, und eigentlich auch recht ruhig. Nur Mittags werden zahllose, vor allem chinesische, Reisegruppen mit Schnellbooten hergebracht, bzw. abgeholt. Wir ließen es uns den ganzen Tag am Strand gut gehen, nur unterbrochen von duschen und Abendessen. Dann machten wir es uns in einer Strandbar gemütlich. Bei einem Cocktail konnten wir die chinesischen Reisegruppen beim Programmpunkt “romantischer Strandspaziergang” beobachten.
Ein paar Tage später, kurz vor Weihnachten wurde der abendliche Strand mit Weihnachtsbäumen geschmückt. Und die beleuchteten Schreine erinnerten mit etwas Phantasie an Weihnachtskrippen.
Schon beim ersten Bad im Meer erwischte mich eine Qualle, zum Glück sah es aber nur fieß aus. Am zweiten Tag nahmen wir uns einen Roller, denn die paradiesischen Strände hier sind zahllos. Ich stellte mich beim Roller fahren nicht so glücklich an, also fuhr Christian lieber selbst nachdem er sich das kurz angeschaut hatte. Dabei hätte ich es sicher noch hin bekommen. Bremsen und Profil der Reifen sind mal wieder fragwürdig, Helme sind auch nicht so angesagt. Bis auf ein paar Ecken ist auf der Insel aber wenig los und die längste Straße hat 7km, dann ist man am anderen Ende angekommen. Dort befindet sich ein felsiger Hügel von dem man eine vorgelagerte, wirklich winzige Insel sehen kann. Dort hin und zurück ist es eine Berg- und Talfahrt durch Dschungel mit ab und zu Meerblick. Außerdem gibt es überall kleine Schreine.
Der erste Strand den wir fanden, Ao Wong Duean, wird von einem rustikalen Holzpier geteilt und auf dem feinen weißen Sand gibt es Hängematten und einen Hähnchengrill, der aber verschwand als wir Hunger bekamen. Hier war es viel ruhiger als im Dorf.
Am nächsten Tag entdeckten wir zwei weitere atemberaubende Strände. Der erste, Ao Phrao ist nicht weit von Na Dan entfernt und super zum Schnorcheln, nur ca. 100m vor dem Sandstrand verläuft parallel ein ganz kleines Korallenriff. Leider ist es sehr angegriffen. Hier gibt es unglaublich viele Seeigel, die uns aus ihrem leuchtenden Auge anstarrten und ab und zu befanden wir uns in einem riesigen Fischschwarm. Der Strand selbst ist auch super, denn es gibt Schattenspendende Bäume direkt am Wasser.
Unterwegs gönnten wir uns am Ao Wai ein leckeres Roti und fuhren weiter zum Ao Lung Dam. Dort gibt es alles, Felsen zum schnorcheln und weißen Sandstrand mit tiefem, etwas kühlerem Wasser zum schwimmen. Alle Strände haben hier eine unglaubliche Farbvielfalt des Wassers, von transparent bis dunkelblau gemeinsam und Schaukeln.
Mit dem Roller kamen wir auch noch etwas im Ort rum, denn der Eingang zum Nationalpark ist eine Einbahnstraße, sodass man auf dem Rückweg durchs ganze Dorf fahren muss. Der weniger touristische Teil besteht aus hübschen Stelzenhäusern aus Holz.
Als wir den Roller nach zwei Tagen wieder abgeben wollten gab es einen kurzen Zwischenfall. Ich hatte meinen Führerschein als Pfand da gelassen und der schien verschwunden. Ich bekam verschiedene Karten angeboten, einen thailändischen Pass und einen chinesischen Reisepass und eine andere Karte, wollte aber gern meinen Führerschein. Nach einigem wilden rumsuchen, das aber erst begann, als Christian den Schlüssel abzog und einsteckte, kam die Frau vom Straßengrill gegenüber, stand eine Weile rum und holte schließlich einen Stapel Karten aus ihrer Schürzentasche, aus dem sie meinen Führerschein raus suchte.
Nachts hatten wir neben den vielen Lizzards, die die Insekten vor unserer Tür fraßen und sich ab und zu auch auch rein verirrten noch Gesellschaft von dem Gecko, von dem der Gecko wohl seinen Namen hat, denn er ruft die ganze Nacht Ge koooo, Ge koooo. Leider haben wir ihn nicht entdeckt, unsere Vermieterin meinte er sei häßlich und fürchtete sich etwas vor ihm.
Abends gibt es am Strand eine beeindruckende Feuershow, aber seht selbst.
Ähnlich beeindruckend wie die Show fand ich den Jungen, der vorher die Kissen auf der Bühne wegräumte. Er stapelte sie auf die Höhe seiner Schulter, warf sich dann flach oben drauf, streckte seine Arme bis zum Boden und schaukelte sich dann mit viel Schwung samt Kissen auf die Füße.
Es gibt auf der Insel wenig Müll und überall wird für den Verzicht auf Plastiktüten geworben, immerhin ein Anfang.