nach Albanien – Krka und Dubrovnik

nach Albanien – Krka und Dubrovnik

Albanien ist mit dem Auto ganz schön weit, da gibt es nur eine Lösung: Der Weg ist das Ziel. Nach einer Nacht im strömenden Regen und mit dem obligatorischen Slivovic, in der Nähe von Zagreb, erreichten wir am frühen Nachmittag den Krka Nationalpark. 

Wir wählten den oberen, weniger überlaufenen Teil beim Roski Slap Wasserfall, als Einstieg und sahen uns den idyllischen See und die Schlucht beim Mittagessen erstmal von oben an. Rings um den See liegen rotbraune Sümpfe und wir hörten schon die Wasserfälle rauschen. 

Der Park hat hier oben keinen richtigen Eingang, schon mit dem Auto fuhren wir über eine schmale Brücke mitten durch die Wasserfälle, durch ein verwunschenes Wäldchen, wo das Wasser zwischen Bäumen, Moos und Gras sprudelt. Dann kauften wir ein Ticket und gingen in Richtung Berge. Hier und da sitzt jemand in der Landschaft und kontrolliert die Tickets.

Zwischen steilen Felswänden führt ein Rundweg an einem breiten, flachen Fluss entlang, an dem sich überall kleine Wasserfälle zwischen Felsen und Bäumen bilden. Der Fluss ist fest in Entenhand. Über eine lange Holzbrücke kamen wir zur Straße zurück. 

Auf der anderen Seite der Straße liegt ein idyllisches Mühlendorf und wir erkundeten dessen Ruinen, hier verzweigen sich kleine Bäche und riesige Mühlsteine liegen zwischen den alten Mauern. Weiter unten sind die Gebäude als Museum umgebaut. Es gibt ein idyllisches Café, wo man die Füße unter dem Tisch in einem kühlen Wasserfall baden kann und den obligatorischen Souvenirladen. Dazwischen sahen wir uns an, wie die Wasserfälle früher Waschmaschinen bewegten und natürlich Getreide gemahlen wurde. Überall in dem kleinen Dorf plätschern kleine Bäche zwischen riesigen, schattigen Bäumen. Vor dem Dorf liegt der riesige See, mit Badestelle, Bootsanleger und wunderschönem Wasserfall .    

Wir hatten noch etwas Zeit und wollten sowieso in der Gegend übernachten, also fuhren wir am späten Nachmittag doch noch zum Haupteingang. Die Straße führte über abenteuerliche Serpentinen immer an der steilen Schlucht entlang. Am Haupteingang war die Welt eine andere, ein riesiger Parkplatz und eine Restaurantmeile kündigen den Park an.  Von hier aus ging es noch einen Kilometer zu Fuß nach unten. Wir hatten das letzte Boot zum großen Wasserfall verpasst, aber der Busfahrer des Shuttlebusses verriet uns den Weg zu einem privaten Aussichtspunkt, versteckt hinter den Wirtschaftsgebäuden. Die Beschreibung lautete, immer geradeaus und sobald ihr den Wasserfall hört, immer nach unten. Das war eindeutiger als es klang. Bald standen wir vor dem blauen, tosenden Gewässer. 

Auf dem Weg nach oben entdeckten wir auch hier ein kleines Mühlendorf, mit Fischteich und urigen Häuschen. Außerdem konnten wir noch ein Stück auf dem idyllischen Plankenweg von Insel zu Insel über den See laufen, bevor uns der letzte Shuttlebus zurück nach oben brachte. 

Jetzt waren wir langsam müde. Wo ist denn hier der nächste Campingplatz? Oh, genau hier, das einzige Hotel im Park hat ein paar Stellplätze im Garten neben dem Pool, unter schattigen Olivenbäumen. Das traf sich gut, denn zum Kochen hatten wir auch keine Lust mehr und blieben gleich im Hotelrestaurant. Außerdem durften wir vom Frühstücksbuffet essen und kamen so am morgen ohne Kaffeekochen und Spülen schnell wieder los. Der Platz war fest in Katzenhand und jeder Schritt wurde kritisch beobachtet.

Den nächsten Stop wollten wir in Dubrovnik einlegen, mit dem Plan, erst anzukommen, wenn die seelenlosen Horden zurück aufs Schiff müssen. Der Plan ging auf. Schon von weitem sahen wir zwei riesige Schiffe vor der kleinen Stadt liegen, von der Straße aus kann man sich kaum vorstellen, dass überhaupt alle Leute von diesem Schiff in diese Gassen passen. Tun sie wahrscheinlich auch nicht, was für ein Alptraum für die Anwohner. Wir fuhren erstmal zum einzigen Campingplatz der Stadt, der ist natürlich riesig, aber jetzt im September war nicht mehr viel los und wir konnten uns einen großen Platz im Grünen aussuchen. Von hier fährt ein Bus direkt vor die Tore der Altstadt. Als wir ankamen ging es dort zu wie auf einem Volksfest, aber tatsächlich, der Großteil der seelenlosen Horden war auf dem Rückweg und der Rest würde uns jetzt sicher nicht mehr begegnen, denn wir wollten zuerst auf die Stadtmauer und die kann man nur in eine Richtung begehen. Wir konnten einfach in die Stadt hinein, aber die davor gespannten Lanes ließen uns wissen, dass das wohl nicht immer so ist.

Gleich neben dem Stadttor geht es dann auch schon die lange, steile Treppe hoch. Von oben sahen wir die ganze Stadt, Gärten mit hohen Granatapfelbäumen, Feigen und riesigem Oleander. In den teils steilen, schmalen Gässchen hing oft Wäsche zum trocken. Bald erreichten wir eine Bucht mit einer Festung auf den gegenüberliegenden Klippen. Ein perfekter Spot für eine Pause um die Aussicht zu genießen, dachte sich wohl auch der Typ, der seinen mobilen Kiosk hierher gerollt hatte. An der Außenseite der Stadtmauer liegen überall winzige felsige Badestrände und Bars. In der Stadt zieren zahllose, völlig verschiedene Kirchtürme das Bild. 

Auf halber Strecke erreichten wir den eindrucksvollen Hafen, der sich in eine natürliche Bucht schmiegt, mit der großen Fischmarkthalle. Davor liegen kleine Inselchen im Meer verstreut und hier und da ein Segelschiff. Im Inneren entdeckten wir ein großes Kloster mit geheimnisvollen Gängen und großen Toren. 

Von hier geht es steil bergauf zum großen Wachturm, von dem man die gesamte Stadt sehen kann. Gleich darunter liegt ein Basketballplatz, an dem man sehen kann, wie klein die Stadt ist und, ja, das ist kein Museum, hier leben Menschen.

Bei all dem Staunen und gucken hatten wir letztlich doch zwei Stunden gebraucht, um dieses kleine Städtchen zu umrunden. Währenddessen war auch die erleichternde Schiffströte zu hören, für die Einheimischen sicher der schönste Ton des Tages. Voll war es dennoch. Wir ließen uns etwas durch die engen Gassen treiben und legten eine Pause in einem Restaurant ein. Danach wurde es schon langsam dunkel und die Straßen waren romantisch schummrig beleuchtet. Eigentlich verlaufen die Straßen recht gerade, enden aber fast immer vor einer steilen Treppe. Wir trieben weiter, über hübsche Plätze, zum Kloster und durch den Hafen und besuchten schließlich noch eine Fotogalerie. Später ließen wir den Tag bei einem Glas Wein zwischen den alten Mauern ausklingen.  

Zwei herrliche Tage in Kroatien, aber irgendwann mussten wir doch mal wieder eine längere Strecke fahren, wenn wir noch in diesem Urlaub in Albanien ankommen wollten. Und in diesem Fall sind das heute noch mehrere Länder. Was hatten wir bisher? Österreich, Slowenien, Kroatien. Jetzt mussten wir nur noch durch Bosnien und Montenegro. Hinter Kroatien ist die EU erstmal zu ende, also hieß es warten, warten, warten, an einem Grenzübergang nach dem anderen, Ausreisen, Einreisen, Ausreisen, Einreisen, Ausreisen, Einreisen.

Die Bosnische Grenze liegt direkt über Dubrovnik in den Bergen, von hier aus kann man sogar noch die Stadt sehen. Der Grenzbeamte war etwas traurig, dass wir nur auf der Durchreise waren. Zwischen Felsen hindurch führte die Straße bis nach Trebinje und wir wunderten uns, weil wir die Stadt viel kleiner in Erinnerung hatten. Dann erreichten wir eine idyllische Berggegend, an einem langen See mit kleinen Dörfern, schade, heute kein Zwischenstopp mehr. Dann ging es nochmal weit nach oben, Berge eignen sich gut als Grenze, und nach einem wunderschönen Panorama über weite, bunte Täler mit Dörfern und Seen waren wir in Montenegro. Die Schlange war in unsere Richtung eigentlich nie besonders lang, aber in die andere, ohoh.

Montenegro bot wieder ganz andere Landschaften, grüne Hügel, blaue Flüsse und Seen. Wo bei uns auf der Autobahn auf Gefahren während der Fahrt hingewiesen wird, wirbt man hier mit riesigen Plakaten  für “jetzt ein kühles Bier”. Ach guck, da ist ja auch schon die nächste Autobahnkneipe. Im Gegensatz zur traumhaften Landschaft, sind die Städte hier im Landesinneren ehr häßlich. Auf der Suche nach einem Mittagessen, landeten wir mitten in einer Hochzeitsgesellschaft und schließlich in einer schummrigen Bar, in der hauptsächlich Fleisch mit Fleisch serviert wurde.

Am Nachmittag erreichten wir den riesigen Skodersee, der größte See auf dem Balkan, den sich Montenegro und Albanien teilen. Fast da. Die Grenze liegt direkt am See, inmitten der bunten, sumpfigen Ausläufer.

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